Trivialliteratur

Der Deutschunterricht Nr. 6/1990

Erscheinungsdatum:
Dez. 1990
Schulstufe / Tätigkeitsbereich:
Sekundarstufe
Schulfach / Lernbereich:
Deutsch
Bestellnr.:
520036
Medienart:
Zeitschrift
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Abstract

Autor: Buerger, Christa
Titel: Bemerkungen zu einer Literatur der mittleren Sphaere.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1990) 6, S. 6–13

Abstract: Adorno sieht die Reinheit der buergerlichen Kunst erkauft mit dem Ausschluss der unteren Schichten. Nach Bourdieu gruendet die Dichotomie der Literatur nicht im Gehalt der Werke, sondern im Beduernis der herrschenden Klassen nach Abgrenzung. Die Trivialisierung von Literatur ist demnach eine Ausgrenzungsstrategie, die sich in der Literaturwissenschaft in der Abspaltung der Trivialliteraturforschung von der Werkinterpretation methodisch widerspiegelt. Von der Dichotomisierung ist auch die Literatur von Frauen betroffen. Eine Frauenliteraturgeschichte sollte jedoch nicht die Ausgrenzung beklagen und die verweigerte Kanonisierung einfordern, sondern auf den Begriff des Werkes ganz verzichten. So kann Literatur von Frauen, die nicht als Werk anerkannt ist, in einer mittleren Sphaere als Literatur eigener Ordnung klassifiziert und erarbeitet werden.

Schlagwörter: Trivialliteratur, Kritische Theorie, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Rezeption, Autor, Deutsch, Theorie, Begriff, Frauenbewegung, Sachinformation, Frau


Autor: Haas, Gerhard
Titel: Fantasy. Texte fuer Fluechtlinge aus der Republik der Vernunft.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1990) 6, S. 14–30

Abstract: Die Literaturwissenschaft nimmt die Fantasy-Literatur kaum zur Kenntnis. Mit dem Hinweis auf die Trivialitaet des Genres wird ihr jegliche literarische Qualitaet abgesprochen. Dennoch koennte eine Behandlung von Fantasy im Unterricht durchaus motivierend sein, denn unter den zahlreichen Lesern finden sich viele Jugendliche. Doch was ist mit dem Begriff Fantasy gemeint? Das Gesamtfeld der phantastischen Literatur ist kaum einzugrenzen. Als thematische Felder (Ueberschneidungen sind moeglich oder gewollt]) koennen aber fuenf Bereiche genannt werden: Anderswelt-Fantasy, Sword und Sorcery- Fantasy, Maerchen-Fantasy, Projektions-Fantasy und Schreckens-Fantasy. Zahlreiche kurz skizzierte und kritisierte Beispiele aus Taschenbuchreihen werden erwaehnt. Fuer die Anderswelt-Fantasy kann Tolkiens Herr der Ringe als Modell gelten. Als Grundmodell fuer die Sword and Sorcery-Typus besitzt in Baums Ozma von Oz ein klassisches Beispiel, waehrend Traumprojektionen und tiefenpsychologisch angelegte Selbsterfahrungsreisen ins Innere Tiecks Der blonde Eckbert anklingen lassen. Schliesslich ist das Genre der phantastischen Horrorgeschichten durch die Romane von Stephen King gepraegt.

Schlagwörter: Literatur, Trivialliteratur, Fantasie, Horror, Deutsch, Theorie, Fantastik, '>Stoff , Science-Fiction, Märchen, Sachinformation


Autor: Frey-Vor, Gerlinde
Titel: Die Lindenstrasse – ein Gegenstand fuer den Deutschunterricht?
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1990) 6, S. 31–48

Abstract: Seit 1985 gibt es die Endlosserie Lindenstrasse. Nach anfaenglichen Schwierigkeiten erfreut sich diese Serie grosser Beliebtheit, die Sehbeteiligung liegt bei etwa 30%, darunter viele Jugendliche. Die unterrichtliche Behandlung der Lindenstrasse, deren Konzept gepraegt ist durch die Konventionen des Soap-Opera-Genres, kann zum Verstaendnis komplexer literarischer und filmischer Zusammenhaenge beitragen. Hauptinhalte der Serie sind die Liebes-, Verwandschafts- und Nachbarschaftsbeziehungen bundesdeutscher Durchschnittsbuerger, sozialrealistische Themen werden mit einbezogen. Die Handlung beschraenkt sich aus oekonomischen Gruenden auf wenige Drehorte, meist handelt es sich um Innenaufnahmen. Wichtige Spannungsmittel sind der Wissensvorsprung sowie bewusst geschuerte Neugier und Verdaechtigungen beim Zuschauer. Typisch (und durchaus positiv zu werten) ist die Tendenz zum Didaktischen. So zielen einige Folgen darauf ab, Vorurteile gegenueber Auslaendern oder z. B. Homosexuellen abzubauen. Was bei der Analyse der filmischen Merkmale und Eigenheiten, der Themenstruktur und der verschiedenen Figurentypen zu beachten ist, zeigt eine inhaltliche Untersuchung und formale Beschreibung ausgewaehlter Folgen (insbesondere der Folgen 110 bis 112) der Langzeitfernsehserie.

Schlagwörter: Gesellschaftskritik, Analyse, Fernsehsendung, Deutsch, Didaktische Erörterung, Massenmedien, Meinungsbildung, Spielfilm, Unterrichtsmaterial, Fernsehen


Autor: Wegloehner, Hans W.
Titel: Der Liebesheftroman innerhalb der massenhaft verbreiteten Literatur.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1990) 6, S. 49–60

Abstract: Der Begriff Trivialliteratur wird problematisiert und die Verwendung des Begriffes Massenliteratur vorgeschlagen. Nach dem Hinweis auf die Urspruenge des Genres Heftchenromane in den Fortsetzungsromanen franzoesischer Zeitungen (19. Jh.) werden die Gruende fuer den Publikumserfolg analysiert. Am Beispiel eines Liebesromans wird die Machart betrachtet und werden die zugrundeliegenden Schreibvorschriften vorgestellt. Als Charakteristika werden herausgearbeitet: einfache Weltdeutung, schablonenhafte Figuren, eindeutige Botschaften, klischeehaftes Milieu und die dominante Rolle des Schicksals in der Handlungsfuehrung. Der Verfasser weist hin auf die Gefahr der Stabilisierung herrschender Normen und Vorurteile beim Leser/der Leserin.

Schlagwörter: Trivialliteratur, Analyse, Rezeption, Deutsch, '>Stoff , Liebe, Literaturunterricht, Sachinformation


Autor: Menzel, Wolfgang
Titel: Schueler arbeiten mit Heftchenromanen.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1990) 6, S. 61–72

Abstract: Den Paedagogen interessiert an der Trivialliteratur vor allem deren Wirkung. Der Trivialroman entrueckt den Leser der Realitaet, er foerdert nicht seine Selbsterkenntnis. Die eigentliche Gefahr liegt darin, dass der Leser die Welt als unveraenderbar geschildert bekommt und den eigenen Zustand als schicksalsgegeben hinnimmt. Die Befangenheit in trivialer Rezeption ist nicht durch Entwertung des Trivialen zu ueberwinden, sondern durch eine veraenderte Einstellung zur schoenen Literatur. Wer Vergnuegen am Schoenen findet, wird die beschraenkten Denk- und Verhaltensmuster der Heftchenromane erkennen und zu beurteilen wissen. Dass es Schuelern in selbstbestimmter Arbeit und in vergnueglicher Auseinandersetzung mit Trivialliteratur moeglich ist, Konzepte trivialen Schreibens in den Genres Liebesroman, Krimi, Western und Horrorgeschichte kritisch zu reflektieren, zeigt der Bericht ueber eine Sequenz von drei Wochen, die zugleich als Anregung fuer weitere Unterrichtseinheiten dienen kann. UNTERRICHTSGEGENSTAND: Heftchenromane – Massenliteratur.

Schlagwörter: Trivialliteratur, Literaturanalyse, Unterrichtsplanung, Schuljahr 09, Freie Arbeit, Deutsch, Unterrichtsmaterial, Literaturunterricht, Sekundarstufe I


Autor: Hallet, Wolfgang
Titel: Ich nenne mich selber Mercedes aber dich auch. Ueber Thomas Braschs Stueck Mercedes.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1990) 6, S. 83–99

Abstract: Das Stueck Mercedes von Thomas Brasch spielt an keinem bestimmten Ort und entwickelt keine Handlung. Es will die alten Regeln der Dramatik nicht ausser Kraft setzen, es thematisiert zugleich den Regelverstoss. Die Versuchsanordnung des Stueckes definiert das vorhandene Bezugssystem von Normen als kuenstlich und zwanghaft. Auch die Versuche des Individuums, die Normen zu aendern oder zu missachten, gar sich selbst als Norm zu setzen (Ich bin die Regel), scheitern. Den Versuchspersonen des Stueckes geht jeder Sinn und Lebensinhalt verloren, aus der Leere entsteht Gewalt und Aggression. Es gibt nichts, worauf sich ihr Leben ausrichten liesse. Das persoenliche Schicksal wird zur Chiffre einer sinnentleerten Existenz. Auszuege aus dem Text sind abgedruckt.

Schlagwörter: Drama, Gesellschaft, Norm, Form, Deutsch, Textinterpretation, Deutschland-BRD, Brasch, Thomas, Gegenwartsliteratur, Individuum, Sachinformation, Aggression, Wertorientierung


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