Sprachwandel – vom Sprechen zur Sprache

Der Deutschunterricht Nr. 3/2000

Erscheinungsdatum:
Juni 2000
Schulstufe / Tätigkeitsbereich:
Sekundarstufe
Schulfach / Lernbereich:
Deutsch
Bestellnr.:
520093
Medienart:
Zeitschrift
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Helmuth Feilke Vom Sprechen zur Sprache – Zum Thema dieses Heftes

Konrad Ehlich "Sprach-Entstehung " sieben Thesen

Clemens Knobloch "Künstlich natürlich!" - Spracherwerb und Sprachwandel

Gabriele Diewald Grammatikalisierung: Wie entsteht die Grammatik?

Rudi Keller, Ilja Kirschbaum Bedeutungswandel

Ulla Fix Wie wir mit Textsorten umgehen und sie ändern – die Textsorte als ordnender Zugriff auf die Welt

Angelika Linke
Informalisierung? Ent-Distanzierung? Familiarisierung? Sprach(gebrauchs)wandel als Indikator soziokultureller Entwicklungen Forum Sonja Watzlawik Sprechen Rapper anders als Raver? Jugendliche Sprachstile in Musikszenen

Michael Grisko Stars – Idole – Helden Personenbezogene Aneignungspraktiken zeitgenössischer Medienkultur

Beate Frenzel Mehrsprachigkeit und Schulerfolg

Abstract

Autor: Ehlich, Konrad
Titel: Sprach-Entstehung – sieben Thesen.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2000) 3, S. 9–16

Abstract: Das Sprachverständnis, das sich in der professionellen Beschäftigung mit Sprache seit deren Anfängen herausgebildet hat, verdankt sich mehrfachen Abstraktions- und Konzentrationsprozessen: Philologisch-konservatorische, philologisch-hermeneutische und in einem engen Umkreis philosophische Konzeptionen entfalten ein ethnozentrisches Sprachkonzept. Dieses nimmt Sprache als geschriebene Sprache wahr, wie nicht zuletzt der terminus technicus der Grammatik zeigt. Dies bildet die Basis für das europäische Bild von Sprache. Die Institution Schule und die mit ihr verbundenen Institutionen der Wissensorganisation und -weitergabe bewähren sich als Agentur dieses Bildes. Gerade in der Vermittlung der Techniken von Schreiben und Lesen werden immer schon die Grundlagen mitvermittelt, die das Sprachkonzept des Westens entscheidend prägen. (Orig.).

Schlagwörter: Ethnozentrismus, Sprache, Grammatik, These, Sprachphilosophie, Sprachwandel, Linguistik, Philologie, Entstehung, Sprachwissenschaft, Sprechen, Etymologie


Autor: Knobloch, Clemens
Titel: Künstlich natürlich! – Spracherwerb und Sprachwandel.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2000) 3, S. 17–27

Abstract: Wie verhalten sich Spracherwerb und Sprachwandel zueinander? Der Spracherwerb erscheint vielen als ideales Labor zum Studium auch des historischen Wandels. Der Beitrag diskutiert zunächst Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Entwicklung in Geschichte und Erwerb. Zum zweiten geht es um die Frage nach möglichen ursächlichen Zusammenhängen: Streben Kinder nach mehr Regelmäßigkeit im Sprachgebrauch, weil sie das Unregelmäßige im Sprachgebrauch der Eltern regularisieren? Bringen sie dadurch eine generelle Tendenz zur Regularisierung auch in die Sprachgeschichte? Der Beitrag zeigt, dass mit solchen vereinfachenden Thesen vorsichtig umzugehen ist. (Orig.).

Schlagwörter: Spracherwerb, Sprachgebrauch, Sprache, Grammatik, Sprachwandel, Kind, Sprachentwicklung, Sprachwissenschaft, Sprechen


Autor: Diewald, Gabriele
Titel: Grammatikalisierung: Wie entsteht die Grammatik?
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2000) 3, S. 28–40

Abstract: Die Grammatikalisierungsforschung befasst sich mit der Entstehung grammatischer Sprachzeichen aus dem Lexikon und der Struktur und Funktionsweise der grammatischen Formen eines Sprachsystems. Im Zentrum steht dabei der kontinuierliche Wandel und die Flexibilität grammatischer Systeme. Der Beitrag gibt einen selektiven Einblick in einige Grundfragen dieses Forschungsgebiets, die anhand von synchronen und diachronen Grammatikalisierungsvorgängen im Deutschen erläutert werden. (Orig.).

Schlagwörter: Lexikologie, Sprache, Grammatik, Sprachsystem, Deutsch, Sprachwandel, Morphologie, Linguistik, Sprachwissenschaft


Autor: Keller, Rudi; Kirschbaum, Ilja
Titel: Bedeutungswandel.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2000) 3, S. 41–53

Abstract: Der gegenwärtige Zustand unserer Sprache – samt der gegenwärtigen Bedeutungen unserer Wörter – ist nicht das End-Ergebnis einer Entwicklung, sondern eine Etappe einer potentiell unendlichen Geschichte. Am Beispiel des Bedeutungswandels bei Adjektiven gibt der Aufsatz Antworten auf folgende Fragen: Wie muss eine Theorie des Sprachwandels beschaffen sein, um einen solchen Bedeutungswandel erklären zu können? Metapher, Metonymie und andere Verfahren des Bedeutungswandels werden an verschiedenen Beispielen diskutiert. (Orig.).

Schlagwörter: Bedeutung, Sprachgebrauch, Sprache, Semantik, Sprachwandel, Theorie, Polysemie, Sprachwissenschaft, Metonymie, Wort


Autor: Fix, Ulla
Titel: Wie wir mit Textsorten umgehen und sie ändern – die Textsorte als ordnender Zugriff auf die Welt.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2000) 3, S. 54–65

Abstract: Dass die Mitglieder einer Sprach- und Kulturgemeinschaft ihre Sprache selbständig hervorbringen und erneuern, wird am Beispiel von Textsorten gezeigt. Die kollektiv hervorgebrachten Formen des mündlichen Erzählens Märchen und Sage werden auf ihre spezifische Weise des ordnenden Zugriffs auf die Welt untersucht. Das Märchen drückt traditionell eine (naive) Moral darüber aus, wie es in der Welt eigentlich zugehen müsste, das Bedürfnis nach dem Sieg des Guten, die Sage warnt vor dem Fremden und Unerklärlichen und hilft Angst abzureagieren. Die moderne Form der Sage, urban legend, unheimliche Geschichte von heute, hat die traditionelle Funktion beibehalten, das Märchen ist in andere Medien übergewechselt und hat als Bestandteil anderer Textsorten seine Funktion geändert. (Orig.).

Schlagwörter: Textsorte, Sprachgebrauch, Sprache, Textlinguistik, Sprachwandel, Sage, Märchen, Sprachwissenschaft


Autor: Linke, Angelika
Titel: Informalisierung? Ent-Distanzierung? Familiarisierung? Sprach (gebrauchs)wandel als Indikator soziokultureller Entwicklungen.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2000) 3, S. 66–77

Abstract: Wandel im Sprachgebrauch verweist in vielen Fällen auf einen umfassenden soziokulturellen Wandel – auch wenn er im Bewusstsein von individuellen Sprachteilhabern häufig nur als nicht-korrekter Sprachgebrauch, als unsinnige Mode oder als stilistische Entgleisung wahrgenommen wird. In der Alltäglichkeit kommunikativer Praktiken und sprachlicher Umgangsformen werden soziale und kulturelle Veränderungen zeichenhaft manifest, die dem bewussten Verfügungswissen der Sprecherinnen und Sprecher unter Umständen noch gar nicht zugehören. Der Beitrag untersucht diesen Zusammmenhang am Beispiel des Wandels von Gruß- und Anredeformen. Verschiedene Hypothesen zur Erklärung der beobachtbaren Verhaltensänderungen werden diskutiert. (Orig.).

Schlagwörter: Pragmalinguistik, Soziolinguistik, Sprachgebrauch, Sprache, Sprachanalyse, Anredeform, Sprachwandel, Sprachbewusstsein, Linguistik, Grusswort, Sprachwissenschaft


Autor: Watzlawik, Sonja
Titel: Sprechen Rapper anders als Raver? Jugendliche Sprachstile in Musikszenen.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2000) 3, S. 78–84

Abstract: Ebenso vielfältig wie die verschiedenen Lebensstile, so ambivalent sind auch die Sprachstile Jugendlicher. In diesem Beitrag sollen durch Vergleiche der Sprachstile in einzelnen jugendlichen Musik-Subkulturen (hier: HipHop/Rap und Techno) vorrangig sozio-kulturelle Unterschiede des Sprachgebrauchs behandelt werden.

Schlagwörter: Subkultur, Musik, Sprachgebrauch, Sprachstil, Lebensstil, Techno, Rapmusik, Jugendkultur, Linguistik, Jugendsprache, Jugendlicher, Sprachwissenschaft, Hip-Hop


Autor: Grisko, Michael
Titel: Stars – Idole – Helden. Personenbezogene Aneignungspraktiken zeitgenössischer Medienkultur.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2000) 3, S. 84–89

Abstract: Der Beitrag beschäftigt sich mit verschiedenen Medien-Aneignungspraktiken von Kindern und Jugendlichen und stellt Untersuchungsergebnisse dazu vor.

Schlagwörter: Medienkommunikation, Medienwirkungsforschung, Rezeptionsforschung, Leitbild, Rezeption, Kind, Held, Medienpädagogik, Medienkultur, Jugendlicher, '>Star


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