Naturalismus
Der Deutschunterricht Nr. 2/1988
- Erscheinungsdatum:
- Feb. 1988
- Schulstufe / Tätigkeitsbereich:
- Sekundarstufe
- Schulfach / Lernbereich:
- Deutsch
- Bestellnr.:
- 520020
- Medienart:
- Zeitschrift
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- Lieferstatus:
- Vergriffen ohne Neuauflage
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Abstract
Autor: Scheuer, Helmut
Titel: Der Beginn der Moderne.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 3–10
Abstract: Die Literatur gegen Ende des 19. Jh. ist gepraegt durch einen Stilpluralismus. Das Nebeneinder unterschiedlicher literarischer Stroemungen durch den Verlust uebergreifender Sinn- und Wertvorstellungen konstituiert geradezu die Moderne. Der Naturalismus ist Teil einer heterogenen Literaturbewegung, mit oder gegen ihn entwickelt sich das Selbstverstaendnis der meisten Schriftsteller dieser Zeit. Die Naturalisten setzen sich kritisch mit bestehenden politischen und moralischen Normen auseinander, erschliessen der Literatur neue Themenbereiche. Dabei verpflichten sie die Kunst auf Objektivitaet und Rationalitaet, die als solche Massstab der Naturwissenschaften sind. Das Bemuehen um Faktizitaet und Genauigkeit ist allerdings nicht immer konsequent durchgehalten. Die Subjektivitaet des Kuenstlers geraet in Widerspruch zur angestrebten Objektivitaet. Insofern ist der Naturalismus als literarische Stilrichtung der Moderne eine idealtypische Konstruktion.
Schlagwörter: Unterschicht, Moderne, Literaturepoche, Literaturgeschichte, Deutsch, Sozialer Konflikt, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Kafitz, Dieter
Titel: Tendenzen der Naturalismus-Forschung und Ueberlegungen zu einer Neubestimmung des Naturalismus-Begriffs.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 11–29
Abstract: Die Literaturwissenschaft der 50er und 60er Jahre zeigte wenig Interesse an naturalistischer Dichtung und Theorie. Ideologiekritische Analysen der 70er Jahre bemuehten sich vor allem um eine Bestimmung der politischen und gesellschaftlichen Position der Naturalisten. In den 80er Jahren erfolgte eine Wendung zu strukturanalytischen Untersuchungen. Gemeinsam sieht die Forschung die Rezeption naturwissenschaftlicher und sozialistischer Ideen als Bestimmungsmerkmal des Naturalismus. Allerdings ist neu zu ueberdenken, ob nicht der Einfluss des Darwinismus weitaus hoeher einzuschaetzen ist als bisher. Die Naturalisten gingen von einem darwinistisch erweiterten organischen Naturmodell aus, das sie auf die Kunst anwendeten. Die erkennbare Welt entwickelt sich nach einem gemeinsamen Prinzip. Aus dem Erkennen des in der Natur wirkenden Geistes folgt die Konzeption eines biologistischen Kunstbegriffs, der Naturalismus und Idealismus zur Synthese bringt. Naturalismus meint so eine Weltanschauung, ein Natur- und Weltempfinden mit religioesem Charakter. Sowohl das Interesse der Naturalisten fuer die soziale Frage, bei gleichzeitiger Distanz zur Sozialdemokratie, wie auch die spaetere Naehe einiger zum Nationalsozialismus gruenden letzlich auf darwinistisch- evolutionaeren Naturvorstellungen.
Schlagwörter: Darwinismus, Literaturepoche, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Deutsch, Naturalismus, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Schutte, Juergen
Titel: Modern sei der Poet – Zur Lyrik des Naturalismus.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 37–50
Abstract: Die Geschichte der naturalistischen Lyrik ist kurz, sie ist gekennzeichnet durch ihre gesellschaftskritische Intention. Doch der Versuch, sich der modernen Wirklichkeit, gepraegt durch die industrielle Entwicklung und die soziale Frage, mit den Formen der Erlebnislyrik zu naehern, muss scheitern. Der Widerspruch der naturalistischen Lyrik liegt darin, die Probleme der Zeit objektiv, an der Naturwissenschaft orientiert, darstellen zu wollen, ohne die Perspektive subjektiver Betroffenheit aufzugeben. Beispiele einer sozial orientierten lyrischen Schreibweise zeigen, dass es nur teilweise gelingen kann, z. B. in der Form der ironischen Distanzierung, diesen Widerspruch aufzuheben.
Schlagwörter: Gesellschaftskritik, Moderne, Lyrik, Literaturepoche, Deutsch, Naturalismus, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Martini, Fritz
Titel: Der kleine Thiel und der grosse Thienwiebel. Das Erzaehlen auf d. Schwelle zur Moderne.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 65–76
Abstract: Im Naturalismus ist das Drama dominant. Als Prosastuecke mit episch- kuenstlerischem Niveau gelten Hauptmanns Bahnwaerter Thiel und Papa Hamlet von Holz und Schlaf. Beide Erzaehlungen zeigen die Verfallsgeschichte einer Familie. Diese gilt im 19. Jh. als intakte soziale Gruppe, als Stuetze der Gesellschaft. Als solche wird sie jedoch dem zeitgenoessischen Publikum als Ideologie entlarvt. So gegensaetzlich der gewissenhafte Bahnwaerter und der groessenwahnsinnige Kuenstler als Charaktere sind, beide sind als Menschen in ihrem Milieu ausweglos gefangen. Ihr Leben endet in der Katastrophe. Allerdings ist die novellistische Studie Hauptmanns vielschichtiger in ihrer Bilder- und Symbolsprache, sie zeigt sich der Prosa von Holz und Schlaf, deren Wert im Experimentellen der Darstellungsform liegt, waehrend der Bahnwaerter Thiel eher die Rueckwendung zum Novellentypus eines Buechner ist, kuenstlerisch ueberlegen. Doch beide Erzaehlungen kuendigen in Stil und Inhalt die Moderne an. Sie thematisieren soziale Probleme ihrer Zeit, ihre Antihelden scheitern an der Wirklichkeit, naturalistisch sind sie in der Desillusionierung des menschlichen Daseins.
Schlagwörter: Prosa, Moderne, Literaturepoche, Hauptmann, Gerhart, Deutsch, Sozialer Konflikt, Erzählung, Schlaf, Johannes, Naturalismus, Familie, Holz, Arno, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Osborne, John W.
Titel: Gerhart Hauptmanns Vor Sonnenaufgang: Zwischen Tradition und Moderne.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 77–88
Abstract: Die Erstauffuehrung von Hauptmanns Vor Sonnenaufgang erregte Aufsehen, fuer das Theater war das Stueck epochemachend. Dennoch wird es in der Forschung nicht als repraesentativ fuer das naturalistische Drama gesehen. Inkonsequenzen des Inhalts und der dramatischen Struktur zeigen, dass Hauptmann sich noch der literarischen Tradition verpflichtet weiss. So gehoert konventionsgemaess der Tod nicht auf die Buehne, Helene verlaesst die Buehne, um sich das Leben zu nehmen. Durchaus naturalistisch ist Thematisierung sozialer Probleme, damit der Bezug auf die unteren Schichten der Gesellschaft. Der Schluss des Dramas wird haeufig als unbefriedigend kritisiert. Offenbar ist fuer Hauptmann das offene Drama noch nicht moeglich, es muss einen Abschluss geben, das Stueck endet mit einem Tod. Auch dass Loth, der Held des Dramas, das Publikum teils direkt anspricht (im Sinne der Klassik), teils die Zuschauer ausser acht laesst (im Sinne des Realismus), spricht dafuer, Hauptmanns Drama zwischen Tradition und Moderne anzusiedeln.
Schlagwörter: Unterschicht, Literatur, Moderne, Literaturepoche, Drama, Hauptmann, Gerhart, Deutsch, Sozialer Konflikt, Naturalismus, Tradition, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Sprengel, Peter
Titel: Literaturtheorie und Theaterpraxis des Naturalismus: Otto Brahm.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 89–99
Abstract: Otto Brahm fordert die konsequente Ausrichtung der Kunst auf das gegenwaertige Dasein: gleichermassen Natur und Gesellschaft, dabei darf es fuer die Kunst keine Schranken geben. Das Theater soll nicht mehr der Konvention, sondern der Wahrheit verpflichtet sein. Als Leiter des Deutschen Theaters in Berlin versucht Brahm, seine Forderungen in die Praxis umzusetzen. Er will das Theater im Dienst der modernen Literatur funktionalisieren, seine konservative Verfassung ueberwinden. Naturalistisch ist sein Inszenierungsstil, das Buehnenbild beansprucht Authentizitaet, fuer die Zuschauer wird die Illusion der Wirklichkeit erzeugt. Auch nach Ueberwindung des Naturalismus (durch Expressionismus usw.) haelt Brahm an der naturalistischen Kunstauffassung (allerdings orientiert an Hauptmann, gegen Holz und Schlaf) fest. Zu fragen ist also, ob nicht seine Theaterpraxis dem eigenen Anspruch, das Theater sich ungehemmt entwickeln zu lassen, widerspricht.
Schlagwörter: Literatur, Literaturepoche, Deutsch, Naturalismus, Literaturtheorie, Theater, Brahm, Otto, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Lindner, Kordula
Titel: Auswahlbiographie.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 100–103
Schlagwörter: Literaturepoche, Literaturgeschichte, Deutsch, Naturalismus, Bibliografie, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Titel: Der Beginn der Moderne.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 3–10
Abstract: Die Literatur gegen Ende des 19. Jh. ist gepraegt durch einen Stilpluralismus. Das Nebeneinder unterschiedlicher literarischer Stroemungen durch den Verlust uebergreifender Sinn- und Wertvorstellungen konstituiert geradezu die Moderne. Der Naturalismus ist Teil einer heterogenen Literaturbewegung, mit oder gegen ihn entwickelt sich das Selbstverstaendnis der meisten Schriftsteller dieser Zeit. Die Naturalisten setzen sich kritisch mit bestehenden politischen und moralischen Normen auseinander, erschliessen der Literatur neue Themenbereiche. Dabei verpflichten sie die Kunst auf Objektivitaet und Rationalitaet, die als solche Massstab der Naturwissenschaften sind. Das Bemuehen um Faktizitaet und Genauigkeit ist allerdings nicht immer konsequent durchgehalten. Die Subjektivitaet des Kuenstlers geraet in Widerspruch zur angestrebten Objektivitaet. Insofern ist der Naturalismus als literarische Stilrichtung der Moderne eine idealtypische Konstruktion.
Schlagwörter: Unterschicht, Moderne, Literaturepoche, Literaturgeschichte, Deutsch, Sozialer Konflikt, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Kafitz, Dieter
Titel: Tendenzen der Naturalismus-Forschung und Ueberlegungen zu einer Neubestimmung des Naturalismus-Begriffs.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 11–29
Abstract: Die Literaturwissenschaft der 50er und 60er Jahre zeigte wenig Interesse an naturalistischer Dichtung und Theorie. Ideologiekritische Analysen der 70er Jahre bemuehten sich vor allem um eine Bestimmung der politischen und gesellschaftlichen Position der Naturalisten. In den 80er Jahren erfolgte eine Wendung zu strukturanalytischen Untersuchungen. Gemeinsam sieht die Forschung die Rezeption naturwissenschaftlicher und sozialistischer Ideen als Bestimmungsmerkmal des Naturalismus. Allerdings ist neu zu ueberdenken, ob nicht der Einfluss des Darwinismus weitaus hoeher einzuschaetzen ist als bisher. Die Naturalisten gingen von einem darwinistisch erweiterten organischen Naturmodell aus, das sie auf die Kunst anwendeten. Die erkennbare Welt entwickelt sich nach einem gemeinsamen Prinzip. Aus dem Erkennen des in der Natur wirkenden Geistes folgt die Konzeption eines biologistischen Kunstbegriffs, der Naturalismus und Idealismus zur Synthese bringt. Naturalismus meint so eine Weltanschauung, ein Natur- und Weltempfinden mit religioesem Charakter. Sowohl das Interesse der Naturalisten fuer die soziale Frage, bei gleichzeitiger Distanz zur Sozialdemokratie, wie auch die spaetere Naehe einiger zum Nationalsozialismus gruenden letzlich auf darwinistisch- evolutionaeren Naturvorstellungen.
Schlagwörter: Darwinismus, Literaturepoche, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Deutsch, Naturalismus, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Schutte, Juergen
Titel: Modern sei der Poet – Zur Lyrik des Naturalismus.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 37–50
Abstract: Die Geschichte der naturalistischen Lyrik ist kurz, sie ist gekennzeichnet durch ihre gesellschaftskritische Intention. Doch der Versuch, sich der modernen Wirklichkeit, gepraegt durch die industrielle Entwicklung und die soziale Frage, mit den Formen der Erlebnislyrik zu naehern, muss scheitern. Der Widerspruch der naturalistischen Lyrik liegt darin, die Probleme der Zeit objektiv, an der Naturwissenschaft orientiert, darstellen zu wollen, ohne die Perspektive subjektiver Betroffenheit aufzugeben. Beispiele einer sozial orientierten lyrischen Schreibweise zeigen, dass es nur teilweise gelingen kann, z. B. in der Form der ironischen Distanzierung, diesen Widerspruch aufzuheben.
Schlagwörter: Gesellschaftskritik, Moderne, Lyrik, Literaturepoche, Deutsch, Naturalismus, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Martini, Fritz
Titel: Der kleine Thiel und der grosse Thienwiebel. Das Erzaehlen auf d. Schwelle zur Moderne.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 65–76
Abstract: Im Naturalismus ist das Drama dominant. Als Prosastuecke mit episch- kuenstlerischem Niveau gelten Hauptmanns Bahnwaerter Thiel und Papa Hamlet von Holz und Schlaf. Beide Erzaehlungen zeigen die Verfallsgeschichte einer Familie. Diese gilt im 19. Jh. als intakte soziale Gruppe, als Stuetze der Gesellschaft. Als solche wird sie jedoch dem zeitgenoessischen Publikum als Ideologie entlarvt. So gegensaetzlich der gewissenhafte Bahnwaerter und der groessenwahnsinnige Kuenstler als Charaktere sind, beide sind als Menschen in ihrem Milieu ausweglos gefangen. Ihr Leben endet in der Katastrophe. Allerdings ist die novellistische Studie Hauptmanns vielschichtiger in ihrer Bilder- und Symbolsprache, sie zeigt sich der Prosa von Holz und Schlaf, deren Wert im Experimentellen der Darstellungsform liegt, waehrend der Bahnwaerter Thiel eher die Rueckwendung zum Novellentypus eines Buechner ist, kuenstlerisch ueberlegen. Doch beide Erzaehlungen kuendigen in Stil und Inhalt die Moderne an. Sie thematisieren soziale Probleme ihrer Zeit, ihre Antihelden scheitern an der Wirklichkeit, naturalistisch sind sie in der Desillusionierung des menschlichen Daseins.
Schlagwörter: Prosa, Moderne, Literaturepoche, Hauptmann, Gerhart, Deutsch, Sozialer Konflikt, Erzählung, Schlaf, Johannes, Naturalismus, Familie, Holz, Arno, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Osborne, John W.
Titel: Gerhart Hauptmanns Vor Sonnenaufgang: Zwischen Tradition und Moderne.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 77–88
Abstract: Die Erstauffuehrung von Hauptmanns Vor Sonnenaufgang erregte Aufsehen, fuer das Theater war das Stueck epochemachend. Dennoch wird es in der Forschung nicht als repraesentativ fuer das naturalistische Drama gesehen. Inkonsequenzen des Inhalts und der dramatischen Struktur zeigen, dass Hauptmann sich noch der literarischen Tradition verpflichtet weiss. So gehoert konventionsgemaess der Tod nicht auf die Buehne, Helene verlaesst die Buehne, um sich das Leben zu nehmen. Durchaus naturalistisch ist Thematisierung sozialer Probleme, damit der Bezug auf die unteren Schichten der Gesellschaft. Der Schluss des Dramas wird haeufig als unbefriedigend kritisiert. Offenbar ist fuer Hauptmann das offene Drama noch nicht moeglich, es muss einen Abschluss geben, das Stueck endet mit einem Tod. Auch dass Loth, der Held des Dramas, das Publikum teils direkt anspricht (im Sinne der Klassik), teils die Zuschauer ausser acht laesst (im Sinne des Realismus), spricht dafuer, Hauptmanns Drama zwischen Tradition und Moderne anzusiedeln.
Schlagwörter: Unterschicht, Literatur, Moderne, Literaturepoche, Drama, Hauptmann, Gerhart, Deutsch, Sozialer Konflikt, Naturalismus, Tradition, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Sprengel, Peter
Titel: Literaturtheorie und Theaterpraxis des Naturalismus: Otto Brahm.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 89–99
Abstract: Otto Brahm fordert die konsequente Ausrichtung der Kunst auf das gegenwaertige Dasein: gleichermassen Natur und Gesellschaft, dabei darf es fuer die Kunst keine Schranken geben. Das Theater soll nicht mehr der Konvention, sondern der Wahrheit verpflichtet sein. Als Leiter des Deutschen Theaters in Berlin versucht Brahm, seine Forderungen in die Praxis umzusetzen. Er will das Theater im Dienst der modernen Literatur funktionalisieren, seine konservative Verfassung ueberwinden. Naturalistisch ist sein Inszenierungsstil, das Buehnenbild beansprucht Authentizitaet, fuer die Zuschauer wird die Illusion der Wirklichkeit erzeugt. Auch nach Ueberwindung des Naturalismus (durch Expressionismus usw.) haelt Brahm an der naturalistischen Kunstauffassung (allerdings orientiert an Hauptmann, gegen Holz und Schlaf) fest. Zu fragen ist also, ob nicht seine Theaterpraxis dem eigenen Anspruch, das Theater sich ungehemmt entwickeln zu lassen, widerspricht.
Schlagwörter: Literatur, Literaturepoche, Deutsch, Naturalismus, Literaturtheorie, Theater, Brahm, Otto, 19. Jahrhundert, Sachinformation
Autor: Lindner, Kordula
Titel: Auswahlbiographie.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(1988) 2, S. 100–103
Schlagwörter: Literaturepoche, Literaturgeschichte, Deutsch, Naturalismus, Bibliografie, 19. Jahrhundert, Sachinformation
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- 1/2021 - TeXtkompleXität
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- 3/1987 - Lyrik — vergriffen
- 2/1987 - Muttersprachunterricht — vergriffen
- 1/1987 - Romantik — vergriffen
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- 5/1986 - Zeitgenössische Literatur — vergriffen
- 4/1986 - Sprachgeschichte als Sozialgeschichte — vergriffen
- 3/1986 - Frauen in Sprache und Literatur — vergriffen
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- 1/1986 - Naturerfahrung in der Literatur — vergriffen
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- 2/1985 - Gebrauchstexte — vergriffen
- 1/1985 - Sprachkultur — vergriffen
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