Sentenzen

Sentenzen ermöglichen erste Kontakte mit den antiken Autoren, bieten Berührungspunkte zur Mythologie, Philosophie, Geschichtsschreibung und weiteren Themenkomplexen. Sie motivieren zum Vergleich mit der eigenen Lebenswelt der Schüler:innen und bleiben mitunter lange in Erinnerung.

Die Beschäftigung mit Sentenzen hat eine lange Tradition. Aristoteles behandelte Gnomai – Sinnsprüche – in seiner Rhetorik; in lateinischen Werken, z. B. von Cicero, finden sich Zitate griechischer Autoren. Im Mittelalter wurden Chrien – nützliche Sprüche – gesammelt. Im 17. Jh. verfasste unter anderem der Dichter Johann Georg Styrzel eine Sentenzensammlung; einige Beispiele daraus finden sich auch hier im Heft. Heute werden auf Internetseiten Sprüche zu allen möglichen Themen gesammelt, Weisheiten werden am Episodenanfang oder -ende beliebter Fernsehserien zitiert und lateinische Zitate leben unter anderem in Gestalt von Tattoos weiter.

Die Praxisbeiträge dieser Ausgabe widmen sich ganz unterschiedlichen Arten und Zielen der Behandlung von Sentenzen im Unterricht:

• Caesar-Bild und Handlungsüberblick: Sentenzen als Einstieg in das Bellum Gallicum
• Überlegen, unterlegen: eine Frage der Perspektive? Machtverhältnisse im antiken Rom in den Sentenziae des Publilius Syrus
• Omnia vincit Amor. Vergils zeitlose Sentenz über die Macht der Liebe
• Sentenzen in Serie(n). Styrzels Gnomica Trochaica