Philosopische Texte Ciceros
Der Altsprachliche Unterricht Nr. 6/1994
- Erscheinungsdatum:
- Nov. 1994
- Schulstufe / Tätigkeitsbereich:
- Sekundarstufe
- Schulfach / Lernbereich:
- Altsprachlich
- Bestellnr.:
- 521060
- Medienart:
- Zeitschrift
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- Lieferstatus:
- Vergriffen ohne Neuauflage
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Inhalt:
Paul Barié: Talpam num lumen desiderare putas?
Klaus Weddingen: Disputare – Bedingungen und Beschränkung
Willibald Heilmann: Auctoritas der Tradition und Ratio im Widerstreit
Rainer Nickel: Bildung braucht Praxis
Gabriele Bockisch: Caesar – Gott und Philosophenkönig
Peter Lebrecht Schmidt: Brauchen wir philosophisch gebildete Politiker?
Ernst Bury: Innere Emigration
Cornelia Hermann: Affektbeherrschung als Weg zum Glück
Winfried Schindler: Die Erzählung vom Damokles-Schwert – Eine lateinische Parabel
Paul Barié: Talpam num lumen desiderare putas?
Klaus Weddingen: Disputare – Bedingungen und Beschränkung
Willibald Heilmann: Auctoritas der Tradition und Ratio im Widerstreit
Rainer Nickel: Bildung braucht Praxis
Gabriele Bockisch: Caesar – Gott und Philosophenkönig
Peter Lebrecht Schmidt: Brauchen wir philosophisch gebildete Politiker?
Ernst Bury: Innere Emigration
Cornelia Hermann: Affektbeherrschung als Weg zum Glück
Winfried Schindler: Die Erzählung vom Damokles-Schwert – Eine lateinische Parabel
Abstract
Autor: Barie, Paul
Titel: Talpam num lumen desiderare putas?
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 6–14
Abstract: Die These, dass Toleranz nur auf dem Boden der Skepsis gedeihe, macht den kritisch-rationalen Standpunkt zur Voraussetzung humanen Handelns – und erweist sich als aktuell in einer Zeit, da erneut fundamentalistische Tendenzen unterschiedlicher Provenienz und Gefaehrlichkeit junge Menschen erreichen. Eine markante Stelle aus Ciceros Academica eignet sich, um in die skeptische Tradition des europaeischen Denkens einzufuehren – und unsere Schuelerinnen und Schueler gegen monokausalen Wahrheitsfanatismus jeglicher Couleur ein wenig zu immunisieren.
Schlagwörter: Humanismus, Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Skeptizismus, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Begriff, Diskurs, Kritischer Rationalismus, Textanalyse, Wahrheit, Toleranz, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Weddigen, Klaus
Titel: Disputare – Bedingungen und Beschraenkung.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 15–22
Abstract: Was macht ein (Streit-)Gespraech zur ertragreichen Suche miteinander, was macht es zum fruchtlosen Nebeneinander von Meinungen (Ideologien, Dogmen)? In der hier vorgestellten Perikope stellt Cicero Ueberlegungen zu diesem Problem an – einem Problem, das uns heutigen Menschen im Kommunikationszeitalter paradoxerweise womoeglich noch staerker als ihn betrifft.
Schlagwörter: Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Denkfähigkeit, Disputation, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Denken, Skeptizismus, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Textanalyse, Wahrheit, Logik, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Heilmann, Willibald
Titel: Auctoritas der Tradition und Ratio im Widerstreit.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 23–30
Abstract: In Ciceros Schrift De natura deorum kritisiert der Pontifex Maximus Cotta vom Standpunkt neuakademischer Skepsis aus, was seine Gespraechspartner ueber das Wesen der Goetter aeusserten. Dabei kritisiert er nicht nur den Epikureer, dessen Standpunkt ohnehin in Distanz zu roemischer religio steht, sondern auch den Stoiker, der sich wiederholt auf die tradierte religio zu beziehen sucht. Cotta arbeitet gerade ihm gegenueber den Widerstreit zwischen roemischer Tradition und philosophischer ratio heraus. Die Probleme und das Problembewusstsein, die in Cottas Position und ihrer Darstellung bei Cicero zum Ausdruck kommen, fordern dazu heraus, unsere eigene Position zu bedenken.
Schlagwörter: Kultur, Altertum, Brauchtum, Didaktische Grundlageninformation, Religion, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Kritischer Rationalismus, Textanalyse, Tradition, Vernunft, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Nickel, Rainer
Titel: Bildung braucht Praxis.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 33–38
Abstract: Neuerdings wird wieder verstaerkt ueber die humanistische Bildungsidee nachgedacht. Man beschraenkt sich dabei nicht mehr nur subjektivistisch auf die Selbstbildung, die eine starke Tendenz zur Weltentwertung und Gegenwartsabkehr bewies (mit all ihren verhaengnisvollen Folgen) und dem politischen Handeln in der Lebenswirklichkeit eine nachgeordnete Stellung zuwies (wenn ueberhaupt). Unter dem Schlagwort humanistische Verantwortungsethik (Klaus Westphalen) besinnt man sich auf eine humanistische Bildung, die sich in oeffentlichem Engagement, in Solidaritaet und in verantwortungsbewusster Gestaltung der Zukunft verwirklicht. Ciceros Verstaendnis von virtus am Anfang seiner Schrift De re publica (und an anderen Stellen seines Werkes) hat diesen neuen Ansatz bereits vorgepraegt. Insofern ermutigt uns der roemische Politiker, im Sinne eines Begriffs von Bildung zu handeln, die nicht nur das eigene Selbst kultiviert, sondern sich auch im Einsatz fuer die res publica bewaehrt.
Schlagwörter: Verantwortung, Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Kontroverse, Engagement, Humanistische Bildung, Macht, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Soziales Bewusstsein, Philosophieunterricht, Politik, Ethik, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Solidarität, Textanalyse, Geist, Vernunft, Bildung, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Bockisch, Gabriele
Titel: Caesar – Gott und Philosophenkoenig.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 39–44
Abstract: Nach langem Schweigen und scheinbar ueberwaeltigt von Caesars Gnadenakt gegenueber Marcus Marcellus, hielt Cicero vor dem Senat eine Dankesrede, in der er die sapientia und clementia des Imperators preist und sogar von seiner Gottaehnlichkeit spricht. Gleichzeitig erwartet Cicero aber von Caesar, dass dieser alle Verbannten zurueckruft und die Republik wiederherstellt. Ziel des Aufsatzes ist es zu zeigen, wie Cicero in dieser Rede das stoische Modell des milden und weisen Herrschers zum indirekten Appell an den Machthaber instrumentalisiert und wie ein philosophisches Ideal zur Interpretation, aber auch zur Gestaltung der politischen Wirklichkeit beitragen koennte.
Schlagwörter: Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Kontroverse, Macht, Glück, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Versöhnung, Politik, Caesar, Gaius Julius, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Römische Republik, Textanalyse, Geist, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Schmidt, Peter L.
Titel: Brauchen wir philosophisch gebildete Politiker?
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 45–52
Abstract: Ciceros erste staatsphilosophische Schrift ueber den Politiker (De oratore) zeichnet sich vor allem durch das Bemuehen des Autors aus, das traditionelle rhetorische System und den ueblichen Bildungsbetrieb in grundsaetzlicher Weise zu durchbrechen und zu erweitern. Dies gilt zumal fuer den grossen Abschnitt ueber das Verhaeltnis von Beredsamkeit und Philosophie in Buch 3. Eine genauere Betrachtung der zentralen Passage3 91ff. und ihrer Einbettung in diesen Exkurs kann dazu verhelfen, Ciceros Intention nicht nur im Bezug auf den rhetorischen Schulbetrieb seiner Zeit, sondern auch im Licht moderner Diskussionen ueber die Rolle des Politikers und seine Bildung gegenwartsnaeher zu verstehen.
Schlagwörter: Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Rhetorik, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Politik, Staat, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Politiker, Textanalyse, Bildung, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Bury, Ernst
Titel: Innere Emigration.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 54–63
Abstract: Text und Thema laden dazu ein, sich bestimmter Grundstrukturen der Freiheit zu vergewissern (Entscheidungsfreiheit, Handlungsfreiheit, Willensfreiheit) und ihre jeweiligen Schwerpunkte zu bestimmen. zumindest in Zeiten autoritaerer politischer Gewalt bietet sich Rueckbesinnung auf die innere Emigration als Ausweg und ultima ratio freier Selbstbestimmung an. Dieses stoische Paradox des Eskapismus nach innen, wonach jeder Weise frei und jeder Tor ein Sklave ist, wird als Leitgedanke gewaehlt und problematisiert. Vertrautheit und Fremdheit der Argumente stellen fuer junge Menschen eine Herausforderung dar: psychologisch, philosophisch und gesellschaftspolitisch.
Schlagwörter: Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Textinterpretation, Pompeius Trogus, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Bürgerkrieg, Politik, Caesar, Gaius Julius, Innere Emigration, Willensfreiheit, Handlungsfreiheit, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Römische Republik, Textanalyse, Zwang, Autonomie, Freiheit, Cicero, Marcus Tullius, Selbstbestimmung
Autor: Hermann, Cornelia
Titel: Affektbeherrschung als Weg zum Glueck.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 64–70
Abstract: Die stoische These von der Apathie als Eudaimonieformel muss auf heutige Schueler und Schuelerinnen provokativ wirken. Als Antwort auf solchen Protest geht das hier vorgestellte Lektueremodell einen Weg zum vertieften Verstaendnis der Apatheia-Lehre, indem es den Text einem modernen Therapiekonzept gegenueberstellt. Dabei werden das Fortwirken der antiken Apatheia-Vorstellung und ihre Bedeutung auch in aktuellen Lebenssituationen heute sichtbar.
Schlagwörter: Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Übersetzung, Glück, Stoa, Tugend, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Selbstbeherrschung, Philosophieunterricht, Unabhängigkeit, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Begriff, Diskurs, Textanalyse, Affekt, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Schindler, Winfried
Titel: Die Erzaehlung vom Damokles-Schwert – eine lateinische Parabel?
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 71–79
Abstract: Eine endgueltige Interpretation scheint ein Widerspruch in sich selbst zu sein. Interpretation ist immer unterwegs. (H.-G. Gadamer) – Das Verstehen poetischer Bilder sollte nicht als Prozess der Dekodierung ablaufen, der immer dasselbe Ergebnis zeitigt. Die semantische Offenheit von Literatur ermoeglicht im Gegenteil mehrere Lesearten, die sich den veraenderten Standpunkten der Rezipienten verdanken. Daher erscheint es auch folgerichtig, Ciceros Erzaehlung vom Damokles-Schwert nicht nur mit antiken – soweit das idealtypisch ueberhaupt moeglich ist -, sondern ebenso mit modernen Augen zu betrachten. Der Beitrag stellt drei unterschiedliche Interpretationen vor, die das Bedeutungspotential des kleinen lateinischen Textes an je einer anderen Stelle freilegen. Die solchermassen bewirkte Irritation kann als Gewinn bei unseren Schuelerinnen und Schuelern aesthetische Erfahrung ermoeglichen.
Schlagwörter: Brecht, Bertolt, Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Aktualisierung, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Verfremdung, Altsprachlicher Unterricht, Ideologie, Latein, Diskurs, Textanalyse, Zwang, Kafka, Franz, Autonomie, Gleichnis, Cicero, Marcus Tullius
Titel: Talpam num lumen desiderare putas?
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 6–14
Abstract: Die These, dass Toleranz nur auf dem Boden der Skepsis gedeihe, macht den kritisch-rationalen Standpunkt zur Voraussetzung humanen Handelns – und erweist sich als aktuell in einer Zeit, da erneut fundamentalistische Tendenzen unterschiedlicher Provenienz und Gefaehrlichkeit junge Menschen erreichen. Eine markante Stelle aus Ciceros Academica eignet sich, um in die skeptische Tradition des europaeischen Denkens einzufuehren – und unsere Schuelerinnen und Schueler gegen monokausalen Wahrheitsfanatismus jeglicher Couleur ein wenig zu immunisieren.
Schlagwörter: Humanismus, Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Skeptizismus, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Begriff, Diskurs, Kritischer Rationalismus, Textanalyse, Wahrheit, Toleranz, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Weddigen, Klaus
Titel: Disputare – Bedingungen und Beschraenkung.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 15–22
Abstract: Was macht ein (Streit-)Gespraech zur ertragreichen Suche miteinander, was macht es zum fruchtlosen Nebeneinander von Meinungen (Ideologien, Dogmen)? In der hier vorgestellten Perikope stellt Cicero Ueberlegungen zu diesem Problem an – einem Problem, das uns heutigen Menschen im Kommunikationszeitalter paradoxerweise womoeglich noch staerker als ihn betrifft.
Schlagwörter: Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Denkfähigkeit, Disputation, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Denken, Skeptizismus, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Textanalyse, Wahrheit, Logik, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Heilmann, Willibald
Titel: Auctoritas der Tradition und Ratio im Widerstreit.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 23–30
Abstract: In Ciceros Schrift De natura deorum kritisiert der Pontifex Maximus Cotta vom Standpunkt neuakademischer Skepsis aus, was seine Gespraechspartner ueber das Wesen der Goetter aeusserten. Dabei kritisiert er nicht nur den Epikureer, dessen Standpunkt ohnehin in Distanz zu roemischer religio steht, sondern auch den Stoiker, der sich wiederholt auf die tradierte religio zu beziehen sucht. Cotta arbeitet gerade ihm gegenueber den Widerstreit zwischen roemischer Tradition und philosophischer ratio heraus. Die Probleme und das Problembewusstsein, die in Cottas Position und ihrer Darstellung bei Cicero zum Ausdruck kommen, fordern dazu heraus, unsere eigene Position zu bedenken.
Schlagwörter: Kultur, Altertum, Brauchtum, Didaktische Grundlageninformation, Religion, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Kritischer Rationalismus, Textanalyse, Tradition, Vernunft, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Nickel, Rainer
Titel: Bildung braucht Praxis.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 33–38
Abstract: Neuerdings wird wieder verstaerkt ueber die humanistische Bildungsidee nachgedacht. Man beschraenkt sich dabei nicht mehr nur subjektivistisch auf die Selbstbildung, die eine starke Tendenz zur Weltentwertung und Gegenwartsabkehr bewies (mit all ihren verhaengnisvollen Folgen) und dem politischen Handeln in der Lebenswirklichkeit eine nachgeordnete Stellung zuwies (wenn ueberhaupt). Unter dem Schlagwort humanistische Verantwortungsethik (Klaus Westphalen) besinnt man sich auf eine humanistische Bildung, die sich in oeffentlichem Engagement, in Solidaritaet und in verantwortungsbewusster Gestaltung der Zukunft verwirklicht. Ciceros Verstaendnis von virtus am Anfang seiner Schrift De re publica (und an anderen Stellen seines Werkes) hat diesen neuen Ansatz bereits vorgepraegt. Insofern ermutigt uns der roemische Politiker, im Sinne eines Begriffs von Bildung zu handeln, die nicht nur das eigene Selbst kultiviert, sondern sich auch im Einsatz fuer die res publica bewaehrt.
Schlagwörter: Verantwortung, Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Kontroverse, Engagement, Humanistische Bildung, Macht, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Soziales Bewusstsein, Philosophieunterricht, Politik, Ethik, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Solidarität, Textanalyse, Geist, Vernunft, Bildung, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Bockisch, Gabriele
Titel: Caesar – Gott und Philosophenkoenig.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 39–44
Abstract: Nach langem Schweigen und scheinbar ueberwaeltigt von Caesars Gnadenakt gegenueber Marcus Marcellus, hielt Cicero vor dem Senat eine Dankesrede, in der er die sapientia und clementia des Imperators preist und sogar von seiner Gottaehnlichkeit spricht. Gleichzeitig erwartet Cicero aber von Caesar, dass dieser alle Verbannten zurueckruft und die Republik wiederherstellt. Ziel des Aufsatzes ist es zu zeigen, wie Cicero in dieser Rede das stoische Modell des milden und weisen Herrschers zum indirekten Appell an den Machthaber instrumentalisiert und wie ein philosophisches Ideal zur Interpretation, aber auch zur Gestaltung der politischen Wirklichkeit beitragen koennte.
Schlagwörter: Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Kontroverse, Macht, Glück, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Versöhnung, Politik, Caesar, Gaius Julius, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Römische Republik, Textanalyse, Geist, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Schmidt, Peter L.
Titel: Brauchen wir philosophisch gebildete Politiker?
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 45–52
Abstract: Ciceros erste staatsphilosophische Schrift ueber den Politiker (De oratore) zeichnet sich vor allem durch das Bemuehen des Autors aus, das traditionelle rhetorische System und den ueblichen Bildungsbetrieb in grundsaetzlicher Weise zu durchbrechen und zu erweitern. Dies gilt zumal fuer den grossen Abschnitt ueber das Verhaeltnis von Beredsamkeit und Philosophie in Buch 3. Eine genauere Betrachtung der zentralen Passage3 91ff. und ihrer Einbettung in diesen Exkurs kann dazu verhelfen, Ciceros Intention nicht nur im Bezug auf den rhetorischen Schulbetrieb seiner Zeit, sondern auch im Licht moderner Diskussionen ueber die Rolle des Politikers und seine Bildung gegenwartsnaeher zu verstehen.
Schlagwörter: Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Rhetorik, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Politik, Staat, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Politiker, Textanalyse, Bildung, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Bury, Ernst
Titel: Innere Emigration.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 54–63
Abstract: Text und Thema laden dazu ein, sich bestimmter Grundstrukturen der Freiheit zu vergewissern (Entscheidungsfreiheit, Handlungsfreiheit, Willensfreiheit) und ihre jeweiligen Schwerpunkte zu bestimmen. zumindest in Zeiten autoritaerer politischer Gewalt bietet sich Rueckbesinnung auf die innere Emigration als Ausweg und ultima ratio freier Selbstbestimmung an. Dieses stoische Paradox des Eskapismus nach innen, wonach jeder Weise frei und jeder Tor ein Sklave ist, wird als Leitgedanke gewaehlt und problematisiert. Vertrautheit und Fremdheit der Argumente stellen fuer junge Menschen eine Herausforderung dar: psychologisch, philosophisch und gesellschaftspolitisch.
Schlagwörter: Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Textinterpretation, Pompeius Trogus, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Bürgerkrieg, Politik, Caesar, Gaius Julius, Innere Emigration, Willensfreiheit, Handlungsfreiheit, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Diskurs, Römische Republik, Textanalyse, Zwang, Autonomie, Freiheit, Cicero, Marcus Tullius, Selbstbestimmung
Autor: Hermann, Cornelia
Titel: Affektbeherrschung als Weg zum Glueck.
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 64–70
Abstract: Die stoische These von der Apathie als Eudaimonieformel muss auf heutige Schueler und Schuelerinnen provokativ wirken. Als Antwort auf solchen Protest geht das hier vorgestellte Lektueremodell einen Weg zum vertieften Verstaendnis der Apatheia-Lehre, indem es den Text einem modernen Therapiekonzept gegenueberstellt. Dabei werden das Fortwirken der antiken Apatheia-Vorstellung und ihre Bedeutung auch in aktuellen Lebenssituationen heute sichtbar.
Schlagwörter: Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Übersetzung, Glück, Stoa, Tugend, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Selbstbeherrschung, Philosophieunterricht, Unabhängigkeit, Altsprachlicher Unterricht, Latein, Begriff, Diskurs, Textanalyse, Affekt, Cicero, Marcus Tullius
Autor: Schindler, Winfried
Titel: Die Erzaehlung vom Damokles-Schwert – eine lateinische Parabel?
Quelle: In: Der Altsprachliche Unterricht,(1994) 6, S. 71–79
Abstract: Eine endgueltige Interpretation scheint ein Widerspruch in sich selbst zu sein. Interpretation ist immer unterwegs. (H.-G. Gadamer) – Das Verstehen poetischer Bilder sollte nicht als Prozess der Dekodierung ablaufen, der immer dasselbe Ergebnis zeitigt. Die semantische Offenheit von Literatur ermoeglicht im Gegenteil mehrere Lesearten, die sich den veraenderten Standpunkten der Rezipienten verdanken. Daher erscheint es auch folgerichtig, Ciceros Erzaehlung vom Damokles-Schwert nicht nur mit antiken – soweit das idealtypisch ueberhaupt moeglich ist -, sondern ebenso mit modernen Augen zu betrachten. Der Beitrag stellt drei unterschiedliche Interpretationen vor, die das Bedeutungspotential des kleinen lateinischen Textes an je einer anderen Stelle freilegen. Die solchermassen bewirkte Irritation kann als Gewinn bei unseren Schuelerinnen und Schuelern aesthetische Erfahrung ermoeglichen.
Schlagwörter: Brecht, Bertolt, Altertum, Didaktische Grundlageninformation, Aktualisierung, Textinterpretation, Didaktische Erörterung, Philosophieunterricht, Verfremdung, Altsprachlicher Unterricht, Ideologie, Latein, Diskurs, Textanalyse, Zwang, Kafka, Franz, Autonomie, Gleichnis, Cicero, Marcus Tullius
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