Realismus

Der Deutschunterricht Nr. 6/07 2008

Erscheinungsdatum:
Jan. 2008
Schulstufe / Tätigkeitsbereich:
Sekundarstufe
Schulfach / Lernbereich:
Deutsch
Bestellnr.:
520138
Medienart:
Zeitschrift
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Der Realismus wird in der Germanistik derzeit verstärkt diskutiert. Im Zuge dieser aktuellen Thematisierung werden die gängigen Begriffe des "bürgerlichen" beziehungsweise "poetischen Realismus" problematisiert und neu konturiert.

Diese Ausgabe von Der Deutschunterrichtgreift diese Diskussionsansätze sowohl im Hinblick auf spezifisch literarische Epochenmerkmale als auch unter einer erweiterten kulturwissenschaftlichen Perspektive auf. Als literarhistorische Epoche wird der Realismus auf seine Traditionskonstanzen und -brüche untersucht. Dabei stellt sich einerseits die Frage, wodurch der Realismus von vorhergehenden literarischen Bewegungen wie der Romantik oder des Vormärz abgegrenzt werden kann. Andererseits treten im Vergleich zu nachfolgenden Stilformationen Gemeinsamkeiten mit – oder gar Vorwegnahmen -der "ästhetischen Moderne" des 20. Jahrhunderts hervor. So können im Hinblick auf einige Erzählverfahren realistischer Texte durchaus "moderne" Ansätze herausgestellt werden.

Aus dem Inhalt

  • Probleme des Realismus – gestern und heute
  • Zur "unerhörten" Erzähldramaturgie einer realistischen Novelle: Adalbert Stifters Brigitta
  • Turner, Stifter und Fontane – Vom Lob der Zerstreuung

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Abstract

Autor: Aust, Hugo
Titel: Probleme des Realismus – gestern und heute.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2007) 6, S. 2–15

Abstract: Die Realismus-Forschung hat in kürzester Frist enorme Veränderungen erfahren. Gewandelt haben sich ihre Erkenntnisinteressen, Gegenstände und Methoden. Daraus resultieren sowohl neue Einsichten in das Realistische von Literatur als auch das Inszenierte von Realismus; zugleich fallen überraschende Berührungen bzw. schärfere Scheidungen zwischen Realismus und Früher Moderne auf. Was sich leitmotivisch über die Zeiten zu erhalten scheint, sind die Probleme des Realismus. (Orig.).

Schlagwörter: 19. Jahrhundert, Kultur, Didaktische Grundlage, Didaktik, Literatur, Literaturepoche, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Deutsch, Realismus


Autor: Fauser, Markus
Titel: Romantischer Realismus.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2007) 6, S. 16–24

Abstract: Die Romantik trägt zur Entstehung von Wahrnehmungsschemata bei, die für die moderne realistische Literatur grundlegend sind. Immermanns Roman Die Epigonen (1836) ist ein Beispiel für diesen Realismus aus Literatur. Auf der Ebene der dargestellten Welt schildert er das Scheitern von Figuren an ihrer Erfahrung aus zweiter Hand, als literarischer Text aber braucht er romantische Erzählmodelle für seinen Entwurf von Wirklichkeit. Schließlich belegt die Darstellung einer Fabrik im Roman, im Vergleich dreier Medien diskutiert und im konkreten Bezug auf ein Gemälde des Düsseldorfer Malers Rethel realisiert, die Abhängigkeit des Realismus von künstlerisch vorgebildeten Schemata. (Orig.).

Schlagwörter: Immermann, Karl, 19. Jahrhundert, Didaktische Grundlage, Didaktik, Literatur, Literaturepoche, Roman, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Deutsch, Romantik, Realismus


Autor: Kreuzer, Stefanie
Titel: Zur unerhörten Erzähldramaturgie einer realistischen Novelle.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2007) 6, S. 25–35

Abstract: Das Besondere an Adalbert Stifters Novelle Brigitta ist weniger das gattungstypische Moment der unerhörten Begebenheit als vielmehr die durch Schweigen und Verschweigen inszenierte unerhörte Erzähldramaturgie und Wirkungsästhetik des Textes. Durch subtile erzählerische Methoden wie Perspektivenwechsel, Pro- und Analepsen, Empathieangebote, Leitmotive und Metanarration wird effektvoll mit Informationsvorsprüngen und -defiziten umgegangen. Die realistische Wirklichkeitsillusion steht somit im Zeichen literarischer Strategien sowie ihrer genuinen Artifizialität. (Orig.).

Schlagwörter: Stifter, Adalbert, 19. Jahrhundert, Didaktische Grundlage, Didaktik, Literatur, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Deutsch, Novelle, Epoche, Realismus


Autor: Thielking, Sigrid
Titel: Du hast sozusagen der ganzen Gegend die Phantasie verdorben.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2007) 6, S. 36–47

Abstract: Anhand einer plastischen und für den Unterrichtskontext geeigneten Beispielerzählung wird Wilhelm Raabes nur auf den flüchtigen Blick anachronistische Erzählweise verdeutlicht, die thematisch den Grundgestus egomanischen Furiors als Mentalität der Gründerzeit fokussiert. Sie arbeitet darüber hinaus stellenweise bereits mit exponiert (meta-)narrativen Verfahren, die auf Erzählpotenziale der späten Romane vorausweisen und zugleich in diesen Details die Anbahnung einer protomodernen Schreibweise für Lernende nachvollziehbar markieren. Das Epochenkonzept des Realismus wird damit als exemplarisch übergängig profiliert und überwindet so das selbst reklamierte Verklärungsgebot des Poetischen Realismus. (Orig.).

Schlagwörter: Raabe, Wilhelm, 19. Jahrhundert, Didaktische Grundlage, Didaktik, Literatur, Literaturepoche, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Erzählen, Deutsch, Erzählung, Realismus


Autor: Greif, Stefan
Titel: Turner, Stifter und Fontane – Vom Lob der Zerstreuung.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2007) 6, S. 49–57

Abstract: Am Beispiel von Stifters Bericht über die Sonnenfinsternis des Jahres 1842, William Turners Gemälde Regen, Dampf und Geschwindigkeit (1844) und Theodor Fontanes Novelle LAdultera (1880) soll gezeigt werden, dass der Realismus eine Ästhetik der Zerstreuung entwickelt, die eine bürgerliche Lesart moderner Kunst als Disziplinierung entlarvt. In Abgrenzung von der Aufmerksamkeit und Gleichgültigkeit ihrer Zeitgenossen charakterisieren die genannten Kunstwerke die Ablenkung als notwendige Voraussetzung, um sich gegen die entfremdete Ordnung der Dinge und eine drohende Geistlosigkeit zu schützen. (Orig.).

Schlagwörter: Turner, William, Fontane, Theodor, Stifter, Adalbert, 19. Jahrhundert, Lebensstil, Didaktische Grundlage, Didaktik, Literatur, Literaturepoche, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Deutsch, Realismus, Kunst, Malerei, Ästhetik, Wertvorstellung, Ethik


Autor: Seibert, Peter
Titel: Potsdamer Str. 134 c, Leonhardstr. 29 a, Wasserreihe 31 – .
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2007) 6, S. 58–67

Abstract: Dichterhäuser und ihre jeweiligen Inszenierungen spielen eine wichtige Rolle bei der Ausbildung der literarischen Erinnerungslandschaft. Sie reflektieren stets Wertungs- und Deutungsprozesse gegenüber der Literatur. Dies ist bei den Dichterhäusern der bürgerlichen Realisten nicht anders. Auch hier ist nach Verweisen auf die historisch divergenten Zuschreibungen an die Autoren und ihre Epoche zu fragen. (Orig.).

Schlagwörter: Dichter, 19. Jahrhundert, Didaktische Grundlage, Literatur, Literaturepoche, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Deutsch, Gedenkstätte, Haus, Realismus


Autor: Barsch, Achim
Titel: Populäre Familien- und Literaturzeitschriften – Die Gartenlaube.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2007) 6, S. 68–72

Abstract: Am Beispiel der Gartenlaube wird aufgezeigt, welche Bedeutung den Familien- und Literaturzeitschriften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zukommt. Der Verleger Ernst Keil setzt auf Bildung und Unterhaltung auf einem allgemein verständlichen Niveau. Dieses Konzept und die Veröffentlichung von Romanen, Novellen und Erzählungen in Fortsetzungen erschließen ein sozial unterschiedliches Publikum, wie es später keine andere Zeitschrift mehr erreicht hat. (Orig.).

Schlagwörter: 19. Jahrhundert, Bildung, '>Presse , Publizistik, Unterhaltung, Zeitschrift, Didaktische Grundlage, Literatur, Prosa, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Erzählung, Fortsetzungsgeschichte


Autor: Lubrich, Oliver; Lorenz, Matthias N.
Titel: Sich kränken lassen von Erinnerung?
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2007) 6, S. 73–79

Abstract: In diesem Beitrag geht es um einen Fall komplizierter Autorschaft und Ideologie in der Bearbeitung des Klassikers Antigone von Sophokles, in der Übersetzung von Friedrich Hölderlin, bearbeitet von Martin Walser und Edgar Selge.

Schlagwörter: Antigone, Klassiker, Bearbeitung, Autorschaft, Ideologie, Literatur


Autor: Krammer, Stefan
Titel: Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Quelle: In: Der Deutschunterricht,(2007) 6, S. 80–85

Abstract: Die Ausführungen in diesem Beitrag sind als Anregungen für einen Literaturunterricht zu verstehen, der kulturelle Konstrukte von Geschlecht, insbesondere die unterschiedlichsten Konstruktionen von Männlichkeit in literarischen Texten aufzeigt. (Teilw. Orig.).

Schlagwörter: Mann, Differenz, Gender, Verhaltensmuster, Geschlechtsspezifische Sozialisation, Geschlechterbeziehung, Frau, Didaktische Grundlage, Didaktik, Geschlecht, Literatur, Literaturunterricht, Moderne Literatur, Männlichkeit


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