Schön und gut?

Schönheit spielt eine ambivalente Rolle in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler: Jugendliche folgen den Vorgaben der Instagram-Community. Sie „teilen“, was als „schön“ gilt: Frisuren, Körper-Formen, Makellosigkeit. Eigene Inszenierungen folgen den Selbstinszenierungen der Influencer. Außerhalb der sozialen Medien bieten Feste zum Übergang in das Erwachsenenleben vielfältige Möglichkeiten zur Selbstdarstellung. Mit diesem Heft wird das Thema Schönheit für den Religionsunterricht fruchtbar gemacht. Dabei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle: Ästhetisierungen im Bereich der Architektur und die Realität in Kirchenräumen weichen oft deutlich voneinander ab. Die opulente Ausstattung kirchlicher Räume steht im scharfen Kontrast zu asketischen Lebensweisen und fordert die Jugendlichen dazu auf, sich mit ihren eigenen Konsumwünschen und der sozialen Verantwortung der Kirche auseinanderzusetzen. Gleich zwei Beiträge beschäftigen sich mit Schönheit in der Bibel, ein weiterer Beitrag widmet sich der Schönheit im Islam mit dem Schwerpunkt auf der gesprochenen und geschriebenen Sprache. Die Lernenden werden mit den kalligrafischen und semantischen Feinheiten der arabischen Sprache vertraut gemacht. Zusätzlich laden Audiodateien mit islamischen Gebetsrufen dazu ein, über die eigene Sprachverwendung zu reflektieren. Methodisch hilft ein Begriffsmodell die Komplexität des Begriffs „Schönheit“ zu erfassen. Einen Blick über den Tellerrand vermittelt ein Beitrag aus medizinisch-chirurgischer Sicht.