König Wirklichwahr

Die Mutter ertappt den kleinen Leo auf frischer Tat bei einer kleinen Lüge und mahnt: „Leo, man muss immer die Wahrheit sagen!“ Leo ist ein „braver“ Junge. Gleich beim nächsten Kaffeetrinken mit der Tante verrät er ihr, dass seiner Mutter der selbstgebackene Kuchen gar nicht schmeckt. Überzeugt, das Richtige gesagt zu haben, muss er nun feststellen, dass Mama es plötzlich gar nicht mehr mag, wenn er die Wahrheit sagt. Auch seine Freundin Laura ignoriert ihn, nachdem er ihr wahrheitsgemäß antwortet, dass die neue Frisur ihre abstehenden Ohren betont. Leo ist frustriert. Die Wahrheit zu sagen, scheint nicht wirklich glücklich zu machen.

Mitten in seinem Frust taucht König Wirklichwahr auf. Er macht Leo anhand verschiedener, sehr anschaulicher Beispiele klar, dass Wahrheit nicht immer eindeutig ist, sondern auch etwas Subjektives und eine Frage von Perspektive sein kann. Er ermutigt ihn, seine eigenen Wahrheiten zu finden. Und er erklärt auch, dass die vermeintlich einzige Wahrheit für das Gegenüber manchmal verletzend sein kann, es sich also in allen Zweifelsfällen lohnt, darüber nachzudenken, welche von seinen eigenen Gedanken und Gefühlen man laut ausspricht.

Das Buch lädt ein, darüber ins Gespräch zu kommen, wie die eigene Wahrnehmung über eine Person oder eine Situation in verantwortungsvoller Weise mitgeteilt werden kann, ohne das Gegenüber zu verletzen. Dazu gibt es nämlich keine absoluten Gebrauchsanweisungen, sondern es gilt, in jeder Situation neu zu entscheiden, was von der gefühlten und gedachten „inneren Wahrheit“ dem Gegenüber mitgeteilt werden kann.