Nutztier - Kultobjekt - Begleiter

Potenziale des Motivs "Katze" oder "Hund" für den Kunstunterricht

Hunde und Katzen begleiten den Menschen seit langer Zeit. Jedes Kind, jeder Jugendliche hat Erfahrungen mit den Tieren. In der Kunst sind sie ein immer wiederkehrendes Motiv und bieten vielfältige Gestaltungsanlässe, etwa in der Naturstudie, der Tierplastik, dem Porträt oder der Bilderzählung. Auch für den Kunstunterricht bieten diese Haustiere viele Anlässe zur Auseinandersetzung.

Tiere als Kinderspielzeug gibt es in vielfältiger Ausführung.
Tiere als Kinderspielzeug gibt es in vielfältiger Ausführung. , © pixabay

aus: Kunst und Unterricht Nr. 423 / 424

Differenzierung – Zum Thema Hund und Katze

  • Hintergrund
Thema Methodik + Didaktik, Historische Kunst Autor/in Melanie Appelt, Ulrike Determann, Fritz Seydel Veröffentlicht 19.06.2018 Aktualisiert 25.08.2022

Melanie Appelt | Ulrike Determann | Fritz Seydel

Potenziale des Motivs „Katze oder „Hund für den Kunstunterricht

Hunde und Katzen begleiten den Menschen seit langer Zeit. Jedes Kind, jeder Jugendliche hat Erfahrungen mit den Tieren. In der Kunst sind sie ein immer wiederkehrendes Motiv und bieten vielfältige Gestaltungsanlässe, etwa in der Naturstudie, der Tierplastik, dem Porträt oder der Bilderzählung.

Rund zwölf Millionen Katzen und sieben Millionen Hunde leben in deutschen Haushalten (Ohr 2014, S. 4). Mit großem Abstand stehen sie damit an der Spitze der Heimtiere überhaupt (ebd.). Mit diesen Zahlen befindet sich Deutschland was den Anteil der Hundehalter an der Bevölkerung betrifft im europäischen Raum dennoch am Ende der Statistik: In Großbritannien, in Portugal oder in Polen ist der Anteil der Hunde in Haushalten mehr als doppelt so hoch. In anderen Kulturräumen sieht das anders aus. Im Islam etwa gilt der Hund als unrein und es war in vielen arabischen Ländern oder im Iran lange ausgeschlossen, einen Hund als Haustier zu halten.
Katze und Hund sind vom Anfang der Menschheitsgeschichte an als Nutztier, Kultobjekt und enger Begleiter nachgewiesen. Davon zeugen früheste Abbildungen oder Grabbeigaben. Bis heute nehmen sie in Text und Bild einen besonderen Raum ein (vgl. Ferrari 2015).
Katzen und Hunde in der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen
Es wird kaum Kinder und Jugendliche in Deutschland geben, die in ihrem Leben keinerlei Begegnungen mit lebendigen Katzen oder Hunden hatten (Abb. 1 ). Eine Reihe von Kindern ordnet den Hund im eigenen Haushalt sogar als Mitglied der Familie ein. Andere erleben Hunde oder Katzen bei Verwandten oder in der Nachbarschaft. Katzen und Hunde werden als Gefährte erlebt, als Projektionsfigur (GEO Wissen 2017). Je nachdem, welche Erlebnisse sie mit den Tieren hatten, werden sie von ihnen als Spielkamerad und „Schmuseobjekt geliebt oder als bedrohlich gefürchtet. Dass das lebendige Tier im Spiel zu einem nicht artgerecht gehandhabten Objekt werden kann, scheint nicht erst ein Thema der heutigen Zeit zu sein (Abb. 2 ).
Kinder befassen sich mit den Tieren von der ersten Bildwahrnehmung und Sprachentwicklung an. Der „Wauwau fehlt in keinem Kleinkindvokabular und hat seinen Platz im Regal der Kuscheltiere oder kommt in Holz- oder Plastikausführung im Spiel zum Einsatz (Abb. 3 ).
Darstellungen von Katze und Hund finden sich im Bilder- und Kinderbuch, in der Erzählung, dem Märchen oder der Fabel, Tiere tauchen mit ihren typischen Merkmalen und Eigenschaften im Comic und Zeichentrickfilm auf: vom ungemütlichen Kater Karlo, dem Ganoven aus Disneys „Entenhausen, bis zu dem von Albert Uderzo gezeichneten kleinen Hund Idefix an der Seite von „Asterix, von Grimms „gestiefeltem Kater bis hin zu dem entsetzlichen Hunden mit den tellergroßen Augen, die dem Soldaten mit dem Feuerzeug in Andersens Märchen folgen. Auch bei Grimms Bremer Stadtmusikanten ziehen sie mit.
An der Wand im Kinderzimmer hängt der Kalender mit den Fotos junger Katzen oder Hunde.
Mit der Pubertät verändert sich der Charakter der Beziehung zu Katzen und Hunden; für eine Reihe von Jugendlichen hat die Beziehung zu den Tieren jedoch immer noch eine sehr hohe emotionale Bedeutung. Ihr „Bild von diesen Tieren ist dabei von verschiedenen sinnlichen Erfahrungen angereichert. Im Spiel wie in der Fiktion kommen Katzen und Hunde personifiziert zum Einsatz. Das Haustier oder Spielzeugtier wird als Erweiterung des eigenen Selbst erlebt.
Auf dem Land werden Katzen und Hunde wenn auch zurückgehend bis heute anders erlebt, insbesondere im land- und forstwirtschaftlichen Umfeld. Hier lernen die Heranwachsenden die Tiere noch in einer kulturell „ursprünglicheren Rolle kennen: als Nutztier…
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