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„Du bist bei mir“

Psalm 23 als Gebet gegen die Angst

Psalm 23 gilt aus gutem Grund auch Christen als „Grundgebet“. Seine poetische Sprache und sein Grundvertrauen sind starke Worte gegen die Angst. Es ist lohnend, sich diese Worte anzueignen und sich mit ihnen vertraut zu machen. Ein Storybag stellt den starken Sprachbildern eine hilfreiche Anschauung mit Farben und konkreten Bildern zur Seite und eröffnet kreative Formen der Auseinandersetzung und Aneignung.

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Fach Grundschule Religion
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Psalm 23 1 Der HERR ist mein Hirte. Mir fehlt es an nichts.
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aus: Grundschule Religion Nr. 70 / 2020

Hilft beten?

  • Unterrichtsreihe
  • Schuljahr 1-2
Thema Biblische Geschichten Autor/in Rainer Lemaire Veröffentlicht 24.02.2020 Aktualisiert 25.08.2022

Rainer Lemaire

Psalm 23 als Gebet gegen die Angst

Psalm 23 gilt aus gutem Grund auch Christen als „Grundgebet. Seine poetische Sprache und sein Grundvertrauen sind starke Worte gegen die Angst. Es ist lohnend, sich diese Worte anzueignen und sich mit ihnen vertraut zu machen. Ein Storybag stellt den starken Sprachbildern eine hilfreiche Anschauung mit Farben und konkreten Bildern zur Seite und eröffnet kreative Formen der Auseinandersetzung und Aneignung.

Warum hat dieser Psalm in der christlichen Tradition eine solch herausragende Stellung? Vielleicht weil dieser Psalm christlicherseits vielfach als individuelles Gebet verstanden wird und weil seine Bilder ansprechend und einprägsam sind. Für das Thema Gebet ist vor allem die Struktur des Psalms interessant: Es lassen sich vier Teile erkennen, die wie ein Gespräch zwischen Gott und Betendem wirken: V.13 Gott – ich: V. 4 ich – du ; V. 5 du – ich; V. 6 ich – Gott.
Im Zentrum dieses Gesprächs steht in V. 4-5 das DU, mit dem Gott direkt angeredet wird eingeleitet von der zentralen Aussage und Hoffnung „denn DU bist bei mir. Wer mit diesem DU gemeint ist, zeigen Anfang und Ende des Psalms mit dem Gottesnamen HERR (JHWH): „Es ist der Gott Israels, der sein Volk befreit und durch die Wüste in das verheißene Land geführt hat. Psalm 23 ist also beides: individuelles Gespräch des Einzelnen mit Gott und Israels Gebet, das die Grunderfahrung der Begleitung und Rettung mit der Gegenwart des Betenden verbindet.
Der Gesprächscharakter des Psalms eröffnet auch Lernchancen, etwas über das Beten an sich zu lernen. Beten ist eine Handlung (ein Gespräch) und braucht eine Haltung, die in Psalm 23 von großem Vertrauen geprägt ist (vgl. Michael Meyer-Blanck: Hilft beten?).
Nehmen wir zu dieser Struktur und zur impliziten Erinnerung der Grunderfahrung der Rettung und Begleitung die poetischen Bilder des Psalms hinzu, dann erscheint Psalm23 wie ein Extrakt biblischer Theologie, Geschichte und Hoffnung. – Jedoch kein sperriger, trockener Extrakt, sondern als existenzielle Poesie (vgl. Michael Meyer-Blanck: Hilft beten?), die uns aus der Seele spricht. Nicht zufällig schätzte Martin Luther die Psalmen sehr, sie waren für ihn wie „eine Bibel im Kleinen. Für Psalm23 gilt dies m.E. in besonderer Weise. Daher spricht auch viel für die verbreitete Tradition, diesen Psalm auswendig zu lernen: Man trägt mit Psalm 23 die Grunderfahrung Israels und zugleich die persönliche Hoffnung im Herzen. Wenn man sonst keine Worte mehr findet, dann ist es gut, mit Psalm 23 Hoffnung und Vertrauen ausdrücken zu können. Daher kann auch das Auswendiglernen im Religionsunterricht sinnvoll sein, jedoch weniger als eine Lernaufgabe als ein Lernen durch häufiges, gemeinsames Sprechen. Vielleicht kann der Psalm auch nach der, im Folgenden geschilderten Unterrichtsreihe Bestandteil eines Anfangsrituals im Religionsunterricht werden.
Psalm 23 als Vertrauens-psalm
Der Wechsel in die DU-Form mit Vers 4c „denn du bist bei mir lässt nach der Voraussetzung fragen, mit der sich der Betende an Gott wendet. Der Psalm führt nicht näher aus, wer hinter diesem DU steht und gemeint ist. „Die Worte des Lobes und des Vertrauens machen eine Voraussetzung, die nicht alle Kinder und Jugendlichen teilen, so Ingo Baldermann, „eine Gotteserfahrung, die Lob und Vertrauen [erst] als Antwort hervorruft. Er weist eindringlich darauf hin, dass zuallererst die Worte der Klage elementar zugänglich sind. Zwar richten sich die Klageworte ebenfalls nicht an ein genau bestimmtes DU, „aber dennoch sind sie unmittelbar zugänglich, verständlich für jede und jeden, auch ohne irgendeine religiöse Sozialisation.
Daher scheint es sinnvoll, dass vor der Arbeit mit Psalm 23 die Kinder bereits Erfahrungen mit…
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