Bücher, die mit Sprache spielen

Wir empfehlen diese hinreißenden Bilderbücher zum Thema "Sprachsensible Aufgaben":

Christine Coring - Das Levikon; Andrea Schomburg und Irmela Schautz - Der geheime Ursprung der Wörter; Beck und Matt Stanton - Das ist ein Ball; Kathrin Schärer - Da sein. Was fühlst du?; Monika Angela Budde und Franziska Prüsmann - Vom Sprachkurs zum Regelunterricht. Übergänge bewältigen, ermöglichen, gestalten.

 

Bücher
© Christian-P. Worring/stock.adobe.com

aus: Grundschule Deutsch Nr. 71 / 2021

Sprachsensible Aufgaben

  • Praxiswissen
  • Schuljahr 1-6
Thema Sprache untersuchen Autor/in Lisamarie Schmidl, Katja Bach Veröffentlicht 14.09.2021 Aktualisiert 25.08.2022

Für Sprache sensibel sein kann auch bedeuten, mit offenen Ohren durch den Alltag zu gehen. Wer genau hinhört, kann dabei erstaunliche und unerwartete Entdeckungen machen. Wir stellen Ihnen Bücher vor, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen beim Entdecken unterstützen.

Christine Coring:
Das Levikon.
München: Kunstmann 2021.
Wer vor der Aufgabe steht, die deutsche Sprache zu erlernen, wird durch Grammatik, Satzbau und Alltagswortschatz bereits gefordert. Was jedoch, wenn im Gespräch mit Muttersprachlern von der Gurkentruppe die Rede ist, die Luftschlösser baut und man nicht versteht, was damit gemeint ist? Christine Coring hat für solche Begriffe „Das Levikon geschaffen. Ursprünglich war es für ihren aus Ungarn stammenden Kollegen gedacht, der sich deutschen Worten immer wieder ratlos gegenüber sah: z.B. „Ratzefummel konnte er sich selbst aus dem Zusammenhang nicht erschließen. Für diesen Kollegen legte die Autorin ein Vokabelheft an, in dem sie besondere Ausdrücke der deutschen Sprache sammelte. Der Kollege hieß Levi, und so wurde aus dem Vokabelheft das „Levikon. Darin versammelt sind alltags- und umgangssprachliche Begriffe, regionale Varietäten, Quatschwörter und so manches mehr. Als Leser kann man gar nicht aufhören, in diesem im Comicstil illustrierten Buch zu blättern. Immer wieder ist man überrascht von den kreativen Umschreibungen, die das Deutsch zu bieten hat. Der „Gehirnfasching beispielsweise beschreibt eine absurde Idee. Gar keine dumme Idee ist es, dass das Buch darüber hinaus als Vokabelheft gedacht ist. So bleibt viel Platz dafür, die Sammlung um eigene Lieblingsworte zu ergänzen. Dadurch wird das Buch zu einem Mitmachprojekt für alle, die Spaß an der Sprache haben und ist sicherlich auch ein Anreiz für Wörtersammler in der Grundschule.
Andrea Schomburg und Irmela Schautz:
Der geheime Ursprung der Wörter.
Köln: DuMont 2020.
Weniger um kreative Alltagswörter als vielmehr um beinahe vergessene Ausdrücke der deutschen Sprache geht es Andrea Schomburg und Irmela Schautz in ihrem Buch „Der geheime Ursprung der Wörter. Autorin und Illustratorin nehmen sich selten gebrauchter Wörter der deutschen Sprache an und klären deren Bedeutung und Herkunft.
Wer jedoch denkt, dass das eine nüchterne Angelegenheit ist, irrt gewaltig! Knapp erläutert die Autorin zunächst, was unter Begriffen wie Papperlapapp, blümerant oder Schwerenöter zu verstehen ist. Im Anschluss ist die Leserin/der Leser selbst gefragt, denn stets bietet die Autorin vier plausible Herleitungen zu den Begriffen an. Ist „papperlapapp nun abgeleitet vom unverständlich sprechenden Professor Papperlapp oder eher eine Eindeutschung des französischen papotage (Geschwätz)? Natürlich wäre auch eine Verwandtschaft zum Wort pappsatt möglich, ebenso wie eine Nähe zum Wort Pappe. Allerdings ist nur eine der vier Erklärungen richtig, die drei übrigen sind frei erfunden und trotzdem unglaublich unterhaltsam! Ein Herkunftswörterbuch der etwas anderen Art, zum Selbstlesen ab der 4. Klasse oder als Inspiration für Klassengespräche über besondere Wörter unserer Sprache.
Beck und Matt Stanton:
Das ist ein Ball.
Leipzig: Klett Kinderbuch 2017.
Warum heißt der Ball eigentlich Ball? Und was wäre, wenn er anders hieße? Beck und Matt Stanton nehmen diese Frage sehr ernst und treiben in ihrem Buch „Das ist ein Ball ein herrlich komisches Spiel mit der Arbitrarität unserer Wörter. Am Anfang scheint es noch simpel: Ein Dreieck hat drei Ecken, eine Katze sieht nicht aus wie eine Eistüte und natürlich ist das krumme Ding eine Banane. Doch schon auf der nächsten Seite wird es knifflig. Da ist zwar ein Würfel abgebildet, der Erzähler des Buches, der die Leserin/den Leser direkt anspricht, ist jedoch davon überzeugt: „Das ist ein Ball. Nach dem Umblättern wird die Verwirrung nicht weniger, ist der Erzähler doch der Meinung, der abgebildete Elefant sei ein Hund! Am Ende entspinnt sich eine verwirrende Situation: Steht…
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