Nächstenliebe mit dem Schwert?

„Gewaltverse“ in Tanach, Bibel und Koran

Jede der drei abrahamischen Religionen ruft im Kern zum Frieden und zur Nächstenliebe auf. Die Schüler:innen setzen sich mit dem Widerspruch auseinander, der sich aus den isoliert verbreiteten sog. Gewaltversen ergibt.

Religiöser Fanatismus ist kein neues Phänomen.
Religiöser Fanatismus ist kein neues Phänomen. , © Everett Collection/Shutterstock.com
Material & Downloads zu diesem Beitrag
Inhaltsangabe Vom Kicker zum Selbstmordattentäter
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Fach Religion 5-10
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Bebilderte Beispielsammlung Religiös motivierte Gewalt – Ein Phänomen des Islam?
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Text für eine Erörterung Einstehen für das Gute
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Auslegung Heiliger Schriften „-ismus“
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Material zur Positionsbestimmung Gewalt ohne Religion – Religion ohne Gewalt
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Vorgegebene Kategorien Differenzierungsaufgabe zu M6
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Schuljahr 9 – 10

aus: Religion 5-10 Nr. 51 / 2023

Heilige Schriften

  • Unterrichtsreihe
  • Schuljahr 9-10
Thema Welt & Verantwortung, Mensch, Religionen & Weltanschauungen Autor/in Kathrin Boukrayâa Trabelsi Veröffentlicht 03.08.2023 Aktualisiert 09.08.2023

Kathrin Boukrayâa Trabelsi

„Gewaltverse in Tanach, Bibel und Koran

Jede der drei abrahamischen Religionen ruft im Kern zum Frieden und zur Nächstenliebe auf. Die Schüler:innen setzen sich mit dem Widerspruch auseinander, der sich aus den isoliert verbreiteten sog. Gewaltversen ergibt.

Thematischer Schwerpunkt
Der thematische Schwerpunkt liegt in der Fragestellung, ob die Auslegung der Heiligen Schriften der drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam, deren zentrale Kernbotschaften Friede und Nächstenliebe vermitteln, zugleich eine Legitimation von Gewalt zwischen bzw. gegen Menschen zulässt. Dabei liegt der Fokus vor allem auf unterschiedlichen Auslegungen bzw. Auslegungsmöglichkeiten sogenannter Gewaltverse in Tanach, Bibel und Koran.
Lernsituation
Schüler:innen der 10. Jahrgangsstufe befinden sich an der Schwelle hin zum jungen Erwachsenendasein. Sie durchlaufen einen Prozess des innerlichen Umbruchs und der Identitätsfindung, der oftmals einhergeht mit einer meist bewussten Distanzierung von bisherigen Bezugspersonen bzw. -systemen (Familie, Gemeinde etc.) und einer stärkeren Orientierung an anderen Vertrauenspersonen oder Leitfiguren. Diese können Teil des engeren, „realen Lebensumfelds (gleichaltrige Freund:innen oder Peers, erwachsene Bezugspersonen wie Jugendgruppenleiter:innen, Geistliche etc.) sein oder Personen, mit denen die Jugendlichen über digitale, insbesondere soziale Medien in Kontakt kommen und die oft eine Vorbildrolle für sie einnehmen. Auf ihrer Orientierungssuche setzen sie sich mit unterschiedlichen Wertvorstellungen, Weltanschauungen und Glaubensüberzeugungen auseinander, grenzen sich bewusst von ihnen ab oder übernehmen sie für ihr Selbstkonzept. Ideologien, die inhaltlich besonders logisch und überzeugend erscheinen, die für Individuen und Gesellschaft als nützlich wahrgenommene Werte vermitteln, die Struktur bieten (im Denken wie auch im alltäglichen Handeln) und somit auch für das eigene Leben sinnvoll erscheinen, können dabei besonders attraktiv wirken.
Nicht wenige Jugendliche fühlen sich von Gruppierungen bzw. Ideologien angesprochen, die auf soziale und/oder politische Ungerechtigkeiten in der Welt hinweisen und dazu aufrufen, gegen diese vorzugehen, ggf. mit Gewalt (vgl. z.B. Aktionen der Umweltschutzbewegung „Letzte Generation). Sie werden dazu motiviert, sowohl im eigenen Interesse für eine gerechtere Zukunft zu kämpfen als auch für Menschen einzustehen, die sozial benachteiligt sind oder unter politischer bzw. religiöser Unterdrückung und Verfolgung leiden. Werden entsprechende Ideologien religiös begründet, erhalten sie oft eine besonders starke Überzeugungskraft. Religionsstifter oder in religiösen Überlieferungen auftretende Figuren, die selbst gewaltsam gegen Missstände vorgingen oder dazu aufriefen, werden als Vorbilder im Glauben zur Legitimation von Gewalt herangezogen. Die Vorstellung, bei den Heiligen Schriften handle es sich um jahrhundertealte Zeugnisse, die bis in die heutige Zeit gültige Gesetze und Gebote enthalten, auf deren Basis in Gottesdiensten bis in die heutige Zeit hinein gepredigt wird und die als Leitfaden in Fragen des Glaubens und des Lebens gelten, verleiht ihnen eine besondere Autorität. Eine Differenzierung, weshalb ausgewählte Gebote (Dekalog, Gebot der Nächstenliebe u.Ä.) ihre Gültigkeit behalten und andere (nur) in ihrem historischen Kontext zu verstehen seien, erscheint vielen Jugendlichen nicht plausibel.
Lernimpuls
Die Auseinandersetzung mit dem Thema geschieht ausgehend von einem Ausschnitt aus dem Jugendroman „Kadir, der…
Friedrich+ Religion

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