Wie in unterschiedlichen Kontexten Motivation erzeugt werden kann
Es gibt viele Gründe im Unterricht Motivation zu erzeugen und bei der Unterrichtsplanung zu berücksichtigen. Denn mit Freude und Spaß fällt das Lernen leichter.
aus: Mathematik 5-10 Nr.
59 / 2022
Vielfältige Kontexte
Praxiswissen
Schuljahr
5-10
ThemaKonzepte & MethodenAutor/in Christoph Maitzen, Dirk TönniesVeröffentlicht 10.06.2022Aktualisiert 25.08.2022
Christoph Maitzen, Dirk Tönnies
Wie in unterschiedlichen Kontexten Motivation erzeugt werden kann
„Motivation ist die Fähigkeit, Fähigkeiten zu mobilisieren.“Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger
Ein Grund für die Schönheit der Mathematik und die fesselnde Beschäftigung mit ihr ist, dass sie in allen möglichen Kontexten vorkommt. Diese können sowohl innermathematisch als auch außermathematisch sein und bieten somit ein Füllhorn von Möglichkeiten, um Motivation bei Lernenden zu erzeugen.
Motivation ist ein Thema, dass alle Bereiche des Lebens durchdringt. Kann ich mich heute zum Aufräumen meines Zimmers motivieren? Warum können viele Personen stundenlang sehr konzertiert ein Spiel spielen, aber schon nach wenigen Minuten keine Lust mehr auf eine Aufgabe haben? In letzter Konsequenz steckt wohl hinter jeder unserer Handlungen eine gewisse Motivation. Diese Motivation kann intrinsisch sein, also von innen kommen. Ich tue etwas für mich, weil es mir Freude macht, zu lernen, ein Problem zu lösen, oder weil mich die Frage interessiert. Extrinsische Motivation kommt dagegen von außen, z.B. lerne ich, weil ich durch eine gute Note belohnt werde.
Natürlich wäre es schön, wenn alle Schülerinnen und Schüler von sich heraus Lust auf die Mathematik hätten und deswegen jede Aufgabe mit Begeisterung bearbeiten würden. Aber wir wissen alle, dass es so einfach leider nicht ist. Gerade monotone Tätigkeiten lassen schnell jede Motivation verebben. Zum Glück bietet die Mathematik ganz vielfältige Möglichkeiten, Motivation zu erzeugen.
Motivation erzeugen
Es gibt viele Gründe, im Unterricht Motivation zu erzeugen und bei der Unterrichtsplanung zu berücksichtigen. Denn mit Freude und Spaß fällt das Lernen leichter. Diesen positiven Effekt können wir beobachten, wenn sich die Schülerinnen und Schüler gerne noch länger mit einer Aufgabe beschäftigen würden, die Lernenden mit Begeisterung ihre Lernprodukte präsentieren oder mit Eifer weitere Beispielaufgaben zu einem verstandenen Rechenverfahren gesucht werden.
Wird ein Lerngegenstand mit Emotionen verbunden so, wird er deswegen besser behalten. Äußerungen wie „Da haben wir doch Schokolade aufgeteilt“ oder „Waren das nicht die Sachen, die wir draußen auf dem Schulhof gemacht haben?“ machen deutlich, dass sich besondere Lerngelegenheiten deutlich besser im Gehirn verankern. Motivation erzeugt eine positive Einstellung und Sichtweise. Eine Sache gerne zu machen und dabei den eigenen Leistungen mehr zu vertrauen und sich ggf. auch mit dem Fach lieber zu beschäftigen.
In dem vorliegenden Heft möchten wir Ihnen gerne verschiedene Aspekte zur Förderung und Erzeugung von Motivation vorstellen.
Spielerische Zugänge
Das spielerische Üben steht bei den Beiträgen zu „Stille Post mit Brüchen“ (S. 14) von Martin Ünal und „Most Wanted“ (S. 34) von Roland Paatz im Vordergrund. Spielerische Zugänge werden genutzt, um motivierende Erfahrungen zu machen. Bei der Stillen Post werden unterschiedliche Darstellungen von Brüchen eingesetzt, um Anteile darzustellen. Bleibt der auf Reisen geschickte Anteil auch immer der gleiche Anteil? Im Spiel „Most Wanded“ werden verschiedene Darstellungen von Parabeln verwendet. Hierzu wurde ein richtiges kleines Spiel entwickelt, in dem Begriffe der richtigen Darstellungen und umgekehrt zugeordnet werden müssen.
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