Historisch Lernen in einer digitalen Welt

Ziele und Ergebnisse der geschichtsdidaktischen Projekte der Qualitätsoffensive Lehrerbildung an der RWTH Aachen1

In den Förderphasen Qualitätsoffensive Lehrerbildung wurden an der RWTH Aachen zwei Teilprojekte eingerichtet. Beim Lehr-Lern-Labor „goAIX!“ und dem Dissertationsprojekt „Historische Zeitungen und digitale Zeitungsarchive im Geschichtsunterricht“ stehen Lernen und Digitalität im Mittelpunkt.

Ein Tisch mit Stuhl in einer Bücherei
© wachiwit/stock.adobe.com

aus: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht Nr. 1 / 2

Qualitätsoffensive Lehrerbildung

  • Fachwissen
Thema Methodik & Didaktik, Digital unterrichten Autor/in Christian Kuchler, Kristopher Muckel Veröffentlicht 06.02.2024 Aktualisiert 08.02.2024

Christian Kuchler/Kristopher Muckel

Ziele und Ergebnisse der geschichtsdidaktischen Projekte der Qualitätsoffensive Lehrerbildung an der RWTH Aachen1

Im Zuge der beiden Förderphasen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung wurden an der RWTH Aachen zwei geschichtsdidaktische Teilprojekte eingerichtet. Bei beiden, dem Lehr-Lern-Labor „goAIX! sowie dem Dissertationsprojekt „Historische Zeitungen und digitale Zeitungsarchive im Geschichtsunterricht, steht die Beziehung von historischem Lernen und Digitalität im Mittelpunkt.

1. Lehrkräftebildung und Qualitätsoffensive Lehrerbildung an der RWTH Aachen
Die Lehramtsausbildung hat an der RWTH Aachen eine über 100-jährige Tradition. Während der 1960er Jahre allerdings hatten politische und hochschulpolitische Vorgaben mit der Abschaffung der Studiengänge für die Lehrämter an Realschulen, der Sekundarstufe I und der Primarstufe den Stand der Lehramtsausbildung an der Technischen Hochschule deutlich geschwächt. Dennoch stiegen die Studierendenzahlen in den verbleibenden Ausbildungsgängen für Gymnasien, Gesamtschulen sowie für das Berufskolleg während der Phase der Bildungsexpansion der 1970er Jahre weiterhin an, sanken danach aber kontinuierlich, ehe sie sich dann auf einem Niveau von etwa 2000 Studierenden stabilisierten. So verfolgten im Wintersemester 2021/22 an der RWTH Aachen 1897 Personen ein Studium mit dem Berufsziel Lehramt.2 Erst in den letzten Jahren gelang es, neue Impulse zu setzen, die die Relevanz der Lehramtsausbildung auch für die Gesamtstrategie der Universität unterstrichen.3 Neben der Reorganisation der Studiengänge im Bologna-Prozess war es vor allem die Qualitätsoffensive Lehrerbildung, mit der die Reputation der schulspezifischen Studiengänge bis hin zur Universitätsleitung hervorgehoben wurde.
Das von der RWTH dazu eingereichte Gesamtkonzept „Gemeinsam verschieden sein Lehrerbildung an der RWTH Aachen (LeBiAC) wurde als eines von nur 19 Projekten bereits in der ersten Bewilligungsrunde als förderungswürdig eingestuft. Damit zählte Aachen zu den drei Standorten in NRW, die schon unmittelbar nach dem Beginn des Wettbewerbs zur Förderung ausgewählt wurden4 ein Erfolg, der nicht von allen in dieser Art erwartet worden war. Durch die Mittel aus der Qualitätsoffensive war es dann auch möglich, die Lehramtsausbildung innerhalb von Lehre und Forschung der Technischen Hochschule sichtbarer zu machen und ihren Stellenwert zu erhöhen. Thematisch standen dabei vor allem die Bereiche Heterogenität und Inklusion im Mittelpunkt. Daneben sollten erweiterte Supportstrukturen für den gesamten Prozess der Lehrkräftebildung etabliert werden, eine nachhaltige Verankerung der fachdidaktischen Forschung an der RWTH stattfinden sowie eine Stärkung des Praxisbezugs der Studiengänge umgesetzt werden. Insgesamt war also eine deutliche Professionalisierung des Lehramtsstudiums Ziel der Antragstellung.5 Neben der Förderung der technischen Lehramtsstudiengänge für eine Technische Hochschule naturgemäß besonders bedeutend gehörte zur Neuausrichtung auch eine Aufwertung der Didaktikangebote im Bereich der Geisteswissenschaften. Die beiden im Jahr 2012 eingerichteten forschungsbasierten Didaktikprofessuren für Germanistik und Gesellschaftswissenschaften beteiligten sich deshalb bereits an der Antragstellung zur ersten Förderphase. Geschichtsdidaktische Inhalte wurden dem Lehr- und Forschungsbereich der Didaktik der Gesellschaftswissenschaften bewilligt, indem ein Schüler- bzw. Lehr-Lern-Labor unterstützt wurde, das im Jahr 2016 seine Arbeit aufnahm. Unter dem Titel „goAIX! Glaubensorte erforschen bietet es seither Lernenden aus dem Großraum Aachen die Möglichkeit, sich mit historischen Fragestellungen zu beschäftigen.6
In der Nachfolgeausschreibung…
Friedrich+ Geschichte

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