Ist der Lebensraum Ostsee in Gefahr?

Ursachen der Verschmutzung der Ostsee und Folgen für das empfindliche Ökosystem diskutieren

Das marine Ökosystem wird durch den anthropogenen Einfluss im Einzugsgebiet der Ostsee empfindlich gestört. Die Lernenden erarbeiten entlang einer Forscherfrage wesentliche Ursachen und Folgen der Verschmutzung der Ostsee.

Karte der  Ostsee
Gliederung der Ostsee , © pbardocz/stock.adobe.com
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aus: Geographie heute Nr. 356 / 2021

Ostseeraum

  • Unterrichtsreihe
  • Schuljahr 9-10
Thema Wasser, Ökologie Autor/in Hannah Lathan, Lena van Dieken Veröffentlicht 15.12.2021 Aktualisiert 25.08.2022

Hannah Lathan, Lena van Dieken

Ursachen der Verschmutzung der Ostsee und Folgen für das empfindliche Ökosystem diskutieren

Die Ostsee ist erdgeschichtlich gesehen ein relativ junges Meer. Sie gilt als ausgesprochen artenarm und weist eine hohe Vulnerabilität des marinen Ökosystems auf. Dieses wird durch den anthropogenen Einfluss im Einzugsgebiet der Ostsee empfindlich gestört. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten entlang einer Forscherfrage wesentliche Ursachen und Folgen der Verschmutzung der Ostsee.

Sachanalyse
Geographisch trennt die Ostsee die skandinavische Halbinsel von Mittel- und Nordosteuropa ab. Erdgeschichtlich gesehen ist die Ostsee ein relativ junges Meer, das nach der letzten Kaltzeit, der Weichsel-Kaltzeit, durch das Abschmelzen der Gletscher entstanden ist. Durch das Zurückweichen der Gletscher hat sich das Ostseebecken mit Schmelzwasser gefüllt. Erst später bildete sich die Verbindung zur Nordsee über den großen Belt, das Kattegat und das Skagerrak. Der Überschuss an Süßwasser blieb ihr daher erhalten.
Hydrogeographische Besonderheiten
Die Ostsee liegt in der gemäßigten Klimazone in mittlerer geographischer Breite, sodass jährlich mehr Niederschlag fällt, als verdunsten kann. Zudem führen die Flüsse, die in die Ostsee einmünden, ihr stetig große Mengen an Süßwasser zu. Ihr Einzugsgebiet ist doppelt so groß wie das der Nordsee. Die Ostsee gilt als das größte Brackwassermeer der Erde.
Während die Nordsee einen Salzgehalt von 3,5 Prozent aufweist, ist dieser in der Ostsee deutlich geringer. Er schwankt zwischen 0,3 und 1,8 Prozent und nimmt von West nach Ost ab. Wesentlicher Grund hierfür ist, dass sich durch die pleistozäne Überformung am Grund der Ostsee ein unebenes Relief gebildet hat, das den Wasseraustausch mit der Nordsee erschwert (s. Abb. ). Dieses Relief beeinflusst zudem die Schichtung der Wasserkörper und damit die Austauschprozesse zwischen Tiefen- und Oberflächenwasser.
Das Wasser in der Tiefe ist salzreich und weist eine höhere Dichte auf als das Süßwasser, das sich vordringlich an der Oberfläche anreichert. Besonders salzreich ist das Wasser in Tiefen von unter 60 Metern. Der Wasseraustausch findet über das Kattegat und die Region der Belte und Sunde in der südwestlichen Ostsee statt. Vor allem durch den Großen Belt strömt oberflächennah das salzarme Wasser aus der Ostsee heraus und dringt in den tieferen Schichten sauerstoffreiches Salzwasser in die Ostsee vor. Der Großteil des Salzwassers verbleibt jedoch in der Beltsee und kann durch die Becken und Schwellen am Meeresboden nicht weiter nach Osten fließen.
Die größten Unterschiede in der Salzkonzentration sind im Bereich der Darßer Schwelle nördlich von Rostock zu beobachten. Durch diese Schwelle wird die Grenze zwischen der Beltsee und dem Arkonasee gebildet. In der Beltsee liegt der Salzgehalt bei etwa 1,7 Prozent, östlich davon bei etwa 0,8 Prozent. Ab diesem Schwellenwert wird von einem Brackwassermeer gesprochen.
Schwankungen der Salinität kommen in der Ostsee durch stürmische Perioden, Starkregenereignisse oder Hochwasser zustande, da sie den Wasseraustausch beschleunigen oder durch große Niederschlagsmengen den Eintrag von Süßwasser erhöhen.
Gibt es über einen längeren Zeitraum keinen neuen Zustrom an Sauerstoff, verbrauchen die Organismen den vorhandenen und es entsteht giftiger Schwefelwasserstoff, der u.a. Fischeier und Larven abtötet.
Anthropogene Einflüsse
Die Ostsee gilt trotz ihrer Größe als ausgesprochen artenarm. Ungefähr 20 Prozent des Meeresbodens der Ostsee zwischen der Beltregion und den Ålandinseln sowie das…
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