Neues Bündnis mit neuen Chancen?

Die Eurasische Wirtschaftsunion

Die wirtschaftliche Integration der Staaten des ehemaligen sowjetischen Raumes ist kein neues Phänomen. Doch die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) gilt als ernsthaftester und aussichtsreichster Ansatz zur Realisierung der ökonomischen Interessen der Länder. Mithilfe des Venn-Diagramms diskutieren die Schülerinnen und Schüler, ob die EAWU als Chance für eine bessere wirtschaftliche Entwicklung der Staaten gesehen werden kann.

Industrieanlage
Die Eurasische Wirtschaftsunion ist ein Wirtschaftsbündnis zwischen fünf Staaten im Nordosten Eurasiens. , © Ttstudio/stock.adobe.com
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Die Entwicklung der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) AB1
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Die Eurasische Wirtschaftsunion - ein neues Bündnis mit neuen Chancen?
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Fach Geographie heute
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aus: Geographie heute Nr. 346 / 2019

Welthandel

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  • Schuljahr 9-10
Thema Industrie - Wirtschaft - Politik Autor/in Hannah Lathan Veröffentlicht 17.12.2019 Aktualisiert 25.08.2022

Hannah Lathan

Die Eurasische Wirtschaftsunion

Die wirtschaftliche Integration der Staaten des ehemaligen sowjetischen Raumes ist kein neues Phänomen. Doch die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) gilt als ernsthaftester und aussichtsreichster Ansatz zur Realisierung der ökonomischen Interessen der Länder. Mithilfe des Venn-Diagramms diskutieren die Schülerinnen und Schüler, ob die EAWU als Chance für eine bessere wirtschaftliche Entwicklung der Staaten gesehen werden kann.

Sachanalyse
Die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) besteht aus fünf Staaten: Russland, Belarus, Kirgisistan, Kasachstan und Armenien. Das am 01. Januar 2015 gegründete Bündnis verfolgt das Ziel, den Handelsraum über Freihandelsabkommen zu erweitern. Neben dem ungehinderten Warenaustausch sind die Transport-, Agrar- und Industriepolitik weitere Schwerpunkte. Auch ein Organ zur Regulierung des Finanzmarktes soll bis 2025 geschaffen und gemeinsame Märkte für Arzneimittel, Medizinprodukte sowie für Elektroenergie, Gas und Erdöl sollen perspektivisch erschlossen werden.
Entstehung der EAWU und die Rolle Russlands
Entstehung der EAWU und die Rolle Russlands
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Ende 1991 wurden wirtschaftliche Reformen schnell die wesentliche Aufgabe der neuen unabhängigen Staaten. Diese waren durch die gemeinsame Infrastruktur im Transport- und Energiebereich oder durch die Abhängigkeit von Rohstofflieferungen aus anderen Ländern, vor allem aus Russland, sehr eng miteinander verflochten.
Wesentliche Grundlagen bestanden für einen Teil der neuen Staaten auch in der gemeinsamen sowjetischen Vergangenheit, die sich in der weiten Verbreitung der russischen Sprache oder den kulturellen Affinitäten zeigte. Diese Aspekte bilden die Basis für die neuen marktwirtschaftlichen Verflechtungen, die im Zuge der Transformation entstanden sind, zum Beispiel durch Arbeitsmigration oder Direktinvestitionen.
Gemeinschaft unabhängiger Staaten
1991 wurde die Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) gegründet, die viele ehemalige Teilrepubliken der Sowjetunion wirtschafts- und sicherheitspolitisch miteinander vereinte. 1993 wurde von zwölf Teilnehmerstaaten der GUS ein Vertrag über die Gründung einer Wirtschaftsunion unterzeichnet.
Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft
Die Idee einer Eurasischen Union wurde 1994 erstmals öffentlich geäußert. Im Jahr darauf, 1995, unterzeichneten Belarus, Russland und Kasachstan ein Abkommen über eine Zollunion, dessen Tragweite jedoch nur gering war. Es folgten bis 1999 noch Kirgisistan und Tadschikistan. 2000 wurde dieses Projekt in eine Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft (EAWG) transformiert, die eine Freihandelszone, eine Zollunion, einen einheitlichen Wirtschaftsraum sowie eine Währungsunion anstrebte. Diese Ziele konnten jedoch nicht erreicht werden. Gründe dafür waren die großen strukturellen Defizite, die die Integration der postsowjetischen Staaten erschwerten. Ferner waren beide Verträge vielmehr „Roadmaps, die lediglich Integrationsziele und -phasen markierten und für die Vertragspartner nicht bindend waren.
Abhängigkeit von Russland
Die wirtschaftlichen Entwicklungen in Eurasien in den 1990er-Jahren zeigen, dass die eingangs beschriebenen vertraglichen Fixierungen und Absichtserklärungen nicht automatisch zur Entwicklung einer Handelsbeziehung und zu einem Erfolg der wirtschaftlichen Integration führen. Es ist vielmehr so, dass die starken wirtschaftlichen Abhängigkeiten, insbesondere zu Russland, große Probleme mit sich bringen. Die enorme wirtschaftliche Asymmetrie zugunsten Russlands, zeigt sich beispielsweise darin, dass die Beziehungen der Staaten untereinander weniger gefestigt sind als die bilateralen Beziehungen zum großen Nachbarn. Damit hat Russland eine Vormachtstellung…
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