Die Ostseeküste ist ein beliebtes Reiseziel für Klassenfahrten. An Stränden können die Schülerinnen und Schüler viel Interessantes entdecken. Mit dem Buddy-Book erarbeiten die Lernenden im Unterricht Hintergrundwissen zu Strand- und Küstenobjekten.
Die Ostseeküste ist ein beliebtes Reiseziel in den Ferien, aber auch für Klassenfahrten. An den Stränden können die Schülerinnen und Schüler viel Interessantes entdecken, zum Beispiel Feuersteine, Muscheln oder Kennzeichen der Küstenveränderungen. Mit einem Buddy-Book erarbeiten die Lernenden im Unterricht Hintergrundwissen zu Strand- und Küstenobjekten und können Funde vor Ort bestimmen.
Sachanalyse
An den Stränden der Ostsee lassen sich vielfältige Objekte finden, die im Folgenden näher vorgestellt werden.
Strand- und Bausteine
Wer die Ostseeküste abwandert, findet viele verschiedene Gesteine, vor allem an Steilküsten. Diese Sedimentgesteine wurden zu einem Großteil während der letzten Kaltzeiten (vor 2,4 Millionen bis vor 10000 Jahre) eingefroren im Inlandeis aus Skandinavien in den Ostseeraum transportiert oder durch Schmelzwasserflüsse verfrachtet. Sie sammeln sich heute vor allem vor den Steilküsten, nachdem sie aus den Kliffwänden ausgewaschen wurden.
Dazu gehören zum Beispiel die dunkelgrauen bis schwarzen Feuersteine (früher: Flint) mit dünner weißlicher Rinde. Sie stammen vorrangig aus den dunklen Bändern der Schreibkreidekliffs auf Rügen. Heute sind sie großflächig verstreut zu finden, zum Beispiel auf Feldern und in Kiesgruben. Feuersteine entstanden durch Kieselsäureausscheidungen im Kreideschlamm am Grund des Kreidemeeres in der Kreidezeit. Die Kieselsäure stammte aus den zersetzten Skeletten von Kieselalgen und Kieselschwämmen am Meeresgrund.
Südlich von Mukran auf Rügen haben sich durch Sturmfluten, heftige Stürme und Überschwemmungen zwei bis drei Meter mächtige Feuersteinfelder gebildet. 90% der dort liegenden Steine sind Feuersteine. Diese Strandwälle sind rund 4000 Jahre alt. Das Naturwunder verteilt sich hier auf einer Fläche von zwei Kilometern Länge und mehreren Hundert Metern Breite (s. Abb. 1).
Findlinge
Auffällig sind die großen Findlinge an und in der Ostsee. Während Feuersteine die häufigsten Geschiebe im Ostseeraum darstellen, gehören Findlinge zu den größten Geschieben. Einige von ihnen sind heute Naturdenkmäler. Wenige Hundert Meter vor dem Strand bei Göhren auf Rügen, im Wasser gelegen, befindet sich der größte Ostseefindling. Sein Volumen beträgt 600 Kubikmeter, sein Gewicht 1600 Tonnen, sein Umfang 40 Meter. Bei einem mittleren Wasserstand ragt der „Buskam“ bis zu einem Meter aus dem Wasser heraus, sodass rund ein Drittel des Findlings sichtbar ist.
Bernstein
Bernstein, auch „Gold der Ostsee“ genannt, ist versteinertes Harz einer ausgestorbenen Nadelbaumart, die vor 40 bis 50 Millionen Jahren in tropischen Wäldern im heutigen südlichen Skandinavien wuchs. Der dünnflüssige Harzausfluss war damals besonders reichlich und trat auch schon bei kleineren Verletzungen der Nadelbäume, wie zum Beispiel bei Abbruch von Zweigen, aus. Das Harz erstarrte rasch und schloss manchmal Insekten ein, die bis heute im Bernstein konserviert sind.
Die Bernsteinsuche ist besonders erfolgsversprechend nach Sturmnächten in der kälteren Jahreszeit. Dann wird der Bernstein vorzugsweise in kohligen Holzstücken, in Miesmuschelschalen und in groben Tangresten an Flachküsten abgelagert.
Als Baumaterial genutzt
Nordische Sedimentgesteine, Geschiebe und Gerölle aller Art, waren und sind bevorzugte Bausteine. Als Steinwälle oder Steinmauern am Strand dienen sie dem Schutz von Steilküsten und verhindern den Abbau des Kliffs durch Erosion. In den Küstendörfern und -städten lassen sich viele Bauten entdecken, die aus diesen…
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