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Von Akkuexplosionen zu Energy-Drinks

Gestaltungskriterien und Anforderungen von kontextualisierten Aufgaben

Medienberichte zu Explosionen von Handy-Akkus sind den Schüler:innen aus ihrem Alltag bekannt. Solche und andere Situationen aus ihrer Lebenswelt stellen authentische Kontexte dar. Im Rahmen solcher Kontexte können Aufgaben erstellt werden, die für Schüler:innen glaubwürdig und realistisch sind.

Aufgaben, Kontextorientierung, Alltagskontexte
© Shanti Hesse/Shutterstock.com

aus: Unterricht Chemie Nr. 197 / 2023

Chemie im Kontext

  • Unterrichtsbaustein
  • Schuljahr 7-10
Thema Methoden & Konzepte Autor/in Sascha Bernholt Veröffentlicht 22.09.2023 Aktualisiert 26.09.2023

Sascha Bernholt

Gestaltungskriterien und Anforderungen von kontextualisierten Aufgaben

Die Nutzung von Alltagskontexten und Lebensweltbezügen bei der Auswahl und Gestaltung von Aufgaben lässt, ähnlich wie die Planung einer kontextbasierten Unterrichtseinheit, unterschiedliche Variationen zu. Neben der Wahl des konkreten Kontexts betreffen diese vor allem die Frage, was genau die Lernenden mit dem Kontext machen sollen und welche Anforderungen damit verbunden sind. So werden mit Anwendungen und Kontextualisierungen im Chemieunterricht unterschiedliche Ziele auf verschiedenen Ebenen verfolgt. Damit sind im Folgenden nicht die didaktischen Ziele einer Kontextualisierung, bspw. zur Förderung des Interesses, gemeint, sondern inhaltliche Lernziele, die durch die Verwendung kontextualisierter Aufgabenstellungen erreicht werden sollen. Diese Lernziele wirken sich in der Regel auch auf die Auswahl und die Funktion der konkreten Anwendung bzw. des Kontexts aus.
Was sind kontextualisierte Aufgaben?
Generell lassen sich inhaltsorientierte, prozessbezogene und übergeordnete Ziele differenzieren (vgl. [1]). So kann die Auswahl von Anwendungskontexten darauf abzielen, dass realistische und authentische Anwendungen und Kontextualisierungen im Vordergrund stehen. Diese können dabei aus der Lebenswelt der Schüler:innen kommen, aber auch unwesentlich vereinfacht aus Industrie und Wissenschaft.
Authentische Kontexte
In Aufgabe1 wird auf Medienberichte zu Explosionen von Handy-Akkus eingegangen, die den Schüler:innen in der Regel bekannt sind. Derartige Problemstellungen sollen den Lernenden das Lösen realweltlicher, authentischer Probleme ermöglichen. Authentische Aufgabenstellungen, die glaubwürdig und realistisch für Schüler:innen erscheinen, helfen ihnen die Aufgabenstellung ernst zu nehmen und Ersatzstrategien („Entnimm Werte und rechne mit ihnen nach bekanntem Schema) zu vermeiden.
Warum explodiert der Akku?
Aufgabe 1
Warum explodiert der Akku?
Akkus sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir benutzen sie in allen möglichen Geräten, von Autos über Fahrradlampen bis zu unserem Smartphone. Idealerweise sind die Akkus in diesen Geräten klein, dünn und leicht, aber dennoch leistungsstark, ausdauernd und natürlich schnell aufzuladen.
In den Medien gibt es aber immer wieder Nachrichten über Explosionen von Handy-Akkus oder brennenden Auto-Akkus. Wie kann es dazu kommen?
Aufgaben
Betrachtet die Abbildung zum Aufbau eines Akkus:
1. Beschreibe den Aufbau und die Funktionsweise eines Akkus anhand von Abbildung a.
2. Erläutere auf Basis des Aufbaus und der Funktionsweise, welche Bestandteile des Akkus an unerwünschten Reaktionen beteiligt sein könnten.
Diskutiert mit eurem Sitznachbar bzw. eurer Sitznachbarin:
1. Recherchiert im Internet nach „Akku-Unfällen und den dort angegebenen Ursachen.
2. Stellt Vermutungen auf, bei welchen Schritten es zu unerwünschten Reaktionen kommen könnte.
3. Notiert eure Vermutungen.
Quelle: [2]
Realitätsnahe Kontexte
Im Sinne der Theorie des situierten Lernens kann die Auswahl von Anwendungskontexten auch auf kontextbezogene Fragestellungen fokussiert werden, die durch eine Realitätsnähe oder einen Lebensweltbezug den Lernenden Anreize zur Bearbeitung geben sollen (s. Aufgabe2). Die Kontexte müssen dabei nicht im gleichen Maße authentisch sein wie beim o.g. realistischen Problemlösen, sollen jedoch für eine Einbettung von fachlichen Inhalten und Methoden sorgen. Diese Einbettung dient dabei zum einen der Steigerung motivationaler Anreize durch das Aufgreifen von thematischen Interessen…
Friedrich+ Chemie

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