Ökolopoly

Spielen und Lernen mit transparenten Wechselwirkungsprozessen

Der Mensch beeinflusst die Umwelt mit allem, was er tut. Dabei wird es immer schwieriger, die komplexen Wechselwirkungsprozesse zu durchschauen. „Ökolopoly“  macht sie transparent und experimentiert mit ihnen.

Brettspiel
Spielvorstellung , © anjawbk/pixabay.com

aus: Gruppe & Spiel Nr. 3 / 2022

Mensch & Natur

  • Praxiswissen
  • Schuljahr 8-13
Thema Soziales Lernen Autor/in Gerhard Knecht | Horst Pohlmann Veröffentlicht 06.09.2022 Aktualisiert 08.09.2022

Gerhard Knecht | Horst Pohlmann

Spielen und Lernen mit transparenten Wechselwirkungsprozessen

Unsere Welt ist komplex. Und der Mensch beeinflusst die Umwelt mit allem, was er tut. Wenn es allerdings um die Auswirkungen des Handelns und mögliche Konsequenzen geht, stößt die sogenannte Krone der Schöpfung schnell an ihre Grenzen: Komplexe und intransparente Wechselwirkungsprozesse sind inzwischen so kompliziert und verwoben, dass es immer schwieriger wird, sie zu durchschauen und Handlungsoptionen abzuleiten. Eine Möglichkeit ist, die Abhängigkeiten spielerisch transparent zu machen und mit ihnen zu experimentieren. Genau das schafft das Brettspiel „Ökolopoly bzw. die Computerspielumsetzung „ecopolicy®“.

Das Brettspiel Ökolopoly
Sorgsamer Umgang mit der Natur war für den Kybernetiker und Autor des Spiels „Ökolopoly Frederic Vester ein zentraler wissenschaftlicher Inhalt, den er sowohl wissenschaftlich, methodisch mit Büchern und Spielen sowie in seiner eigenen Lebensgestaltung zum Wirken brachte. So zog er zum Beispiel in München in die Nähe seiner Arbeitsstelle, um zu Fuß zur Arbeit gehen zu können.
Das Spiel „Ökopoly als Brettspiel wie auch als Computerspiel hat eine lange Entwicklungsgeschichte und ist immer wieder mit Spielenden aus der Praxis weiterentwickelt worden.
Der Ursprung des Spiels: Kybernetien
Motiviert durch den Club of Rome entwickelte Vester 1976 das Spiel „Kybernetien, um aufzuzeigen, wie vernetzt die Welt ist und wie sich die Handlungen unterschiedlicher Akteure gegenseitig beeinflussen. Aus diesen Erfahrungen wurde 1980 „Ökolopoly als Papierspiel in der Zeitschrift „Natur gedruckt und anschließend vom Umlandverband Frankfurt herausgegeben und verbreitet.
1984 wurde „Ökolopoly als Drehscheibenspiel beim Otto Maier Verlag in Ravensburg hergestellt, um das Prinzip der gegenseitig sich beeinflussenden Faktoren spielerisch unter Kindern und Familien, aber auch Pädagog:innen zu verbreiten. Vester bezeichnete das Prinzip auch als „Papiercomputer, was durchaus eine treffende Bezeichnung ist, wenn die ineinander verzahnten Drehscheiben mit ihren festgelegten Abhängigkeiten sozusagen die Programmierung darstellen, die im Hintergrund abläuft und die Eingaben der Spieler:innen in das Wirkgefüge integriert.
Spielverlauf
Das Brettspiel besteht aus einem Spielplan mit dem Land Kybernetien mit neun verstellbaren Rädern mit den Bezeichnungen „Aktionspunkte, „Sanierung, „Produktion, „Umweltbelastung, „Aufklärung, „Lebensqualität, „Vermehrungsrate, „Bevölkerung und „Politik. Es gibt einen Rundenzähler, der anzeigt, wann eine Ereigniskarte gezogen werden muss. Dies passiert alle fünf Runden. Das Spiel enthält Ereigniskarten, einen Block mit Protokollblättern, eine Spielanleitung und ein Informationsheft mit Hintergrundinformationen, um über das reine Spiel hinaus Bildungsarbeit zu ermöglichen. Ein:e oder mehrere Spieler:innen stellen pro Runde jedes der neun Räder ein, die den aktuellen Zustand repräsentieren. Die Einstellungen beeinflussen sich gegenseitig. So erhöht eine hohe „Produktion die Umweltbelastung, was wiederum den „Lebensstandard senkt, was wiederum die politische Akzeptanz und damit ggf. die verfügbaren Aktionspunkte für die nächste Runde verringert.
Ziel ist es, stabile Bedingungen zu garantieren. Es ist für eine:n Spieler:in ausgelegt, es kann aber auch als Gruppenspiel kompetitiv oder kooperativ gespielt werden, sodass man gemeinsam über Wechselwirkungsprozesse diskutieren kann und welche Entscheidungen als nächstes getroffen werden. Die Spieler:innen haben einen Vorrat an…
Friedrich+ Schule & Pädagogik
Friedrich+ Basic
  • Zugriff auf alle Inhalte deiner Fachzeitschriften
  • 5 Downloads pro Kalendermonat
30 Tage für 1 € testen
Der beliebteste Tarif
Friedrich+ Premium
  • Zugriff auf alle Inhalte deiner Fachzeitschriften
  • unbegrenzte Downloads
  • Podcasts 
  • Alle fachbezogenen Online-Seminare und Selbstlern-Online-Kurse
     
30 Tage für 1 € testen

Genieße den umfassenden Zugriff auf die Bildungsinhalte von Schule & Pädagogik, der in unseren Premium XL Abonnements für die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Biologie und Kunst inklusive ist.

Zu Friedrich+ Sekundarstufe

Du bist bereits Abonnent:in?

Anzeige
Anzeige

Alle Zeichen deuten darauf hin:
Du bist bereits Abonnent:in oder willst es werden?