KI und Schule

Sichtweisen, Anwendungen und Gestaltungsmöglichkeiten

Neuere Entwicklungen lassen die Frage für alle akut werden: Wie soll in der Schule mit KI umgegangen werden? Dazu ist zu klären, für welche Lernformen und -formate sie taugt. Statt generative KI zu verteufeln oder Unterricht lenken zu lassen, sollten Lehrkräfte mit ihr Lernen gestalten.

Noch Zukunftsmusik in deutschen Klassenzimmern: Dino und Vulkan per Augmented Reality App fast zum Anfassen
Noch Zukunftsmusik in deutschen Klassenzimmern: Dino und Vulkan per Augmented Reality App fast zum Anfassen , © Gorodenkoff/stock.adobe.com

aus: SCHÜLER Nr. 2023 / 0

Hybride Lebenswelten

  • Hintergrund
  • Schuljahr 1-13
Thema Lernen & Schule, Berufs- & Lebensplanung, Jugendkultur Autor/in Felicitas Macgilchrist Veröffentlicht 05.09.2023 Aktualisiert 21.09.2023

Felicitas Macgilchrist

Sichtweisen, Anwendungen und Gestaltungsmöglichkeiten

Neuere Entwicklungen lassen die Frage für alle akut werden: Wie soll in der Schule mit KI umgegangen werden? Dazu ist zu klären, für welche Lernformen und -formate sie taugt. Statt generative KI zu verteufeln oder Unterricht lenken zu lassen, sollten Lehrkräfte mit ihr Lernen gestalten.

Erzählen Sie mir etwas über den Einsatz von KI in Schulen, schreibt die Autorin dieses Beitrags auf der Website des Entwicklers eines mit Natural Language Processing arbeitenden Chatbots, auch „generative KI genannt. „Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Bildung zu verändern, indem sie das Lernen personalisiert, die Ergebnisse der Schüler:innen verbessert und den Zugang zur Bildung erleichtert, antwortet ChatGPT. Es listet auf: KI kann in Schulen für personalisiertes Lernen, adaptives Lernen, Nachhilfe, Benotung und Sprachübersetzung eingesetzt werden. „Insgesamt hat der Einsatz von KI im Bildungswesen das Potenzial, die Ergebnisse der Schüler zu verbessern und das Lernen effizienter und effektiver zu gestalten. Aber, frage ich, gibt es auch Nachteile? „Es gibt einige potenzielle Nachteile des Einsatzes von KI in der Bildung. ChatGPT nennt finanzielle Kosten, mangelnde Personalisierung, Bias (Voreingenommenheit), Abhängigkeit von der Technologie und den potenziellen Verlust von Arbeitsplätzen.
Somit wäre dieser Beitrag fertig. Ich bin eingeladen worden, einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Narrative über KI und Schule zu schreiben. Seit dem Launch von ChatGPT im Dezember 2022 muss ich allerdings nicht mehr selbst schreiben, sondern kann dem Chatbot relevante Fragen stellen. Die maschinengenerierte Antwort kartiert die dominanten Diskurslinien um KI und Schule.
Vielleicht müsste dieser Text aber weitergehen. Wir können nicht nur fragen, was KI in der Schule macht, sondern was diese Beschreibung von KI mit uns macht. Welche Annahmen über Lehren und Lernen ohne KI stecken in dem von ChatGPT generierten Satz „Mithilfe von KI lassen sich personalisierte Lernpläne für Schüler:innen erstellen, die auf ihren Stärken, Schwächen und Lernstilen basieren? Ohne KI, so wird impliziert, sind die Lernpläne nicht auf die Stärken, Schwächen und Lernstile der Schüler:innen abgestimmt. Einige Lehrkräfte würden dies vielleicht infrage stellen. Statt nach Vor- und Nachteilen können wir auch fragen: Wer hat einen Vorteil, wer hat einen Nachteil, und wer nimmt teil an Entscheidungen über Entwicklung und Einsatz (Costanza-Chock 2020)? Das erlaubt es auch, politische und ethische Fragen zu reflektieren.
Dieser Beitrag spürt also den Implikationen und Spannungen nach bei Lernangeboten, die unter dem Label „KI firmieren. Er geht dabei in drei Schritten vor. Erst werden adaptive Lernsysteme unter die Lupe genommen, um die Frage zu klären, ob sie eventuell behavioristische Züge zeigen. Zweitens wird die Frage reflektiert, ob generative KI die Schule revolutionieren wird. Drittens wird diskutiert, wie wir (Menschen) diese Maschinen heute und in Zukunft lenken können anstatt von ihnen gelenkt zu werden.
Personalisiertes, adaptives Lernen: Ist das Behaviorismus?
Seit einigen Jahren wird adaptive Lernsoftware wie Orthograph, Bettermarks oder MangaHigh in Schulen und im Nachmittagsbereich eingesetzt. Bei allen läuft die Nutzung in etwa so ab, dass Schüler:innen eine Aufgabe erhalten und ihre Antwort eingeben. Das System bewertet diese Antwort und gibt den Schüler:innen Rückmeldung, ob die Eingabe richtig oder falsch war. Das System wählt aus seiner Aufgabendatenbank weitere Exempel für die Schüler:innen aus. Entweder wiederholen sich die Aufgaben, bis sie richtig beantwortet werden, oder es folgt eine schwierigere Aufgabe.…
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