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Schulsozialarbeit und Medienbildung als kooperatives Projekt im Kontext Schule

Der Schulsozialarbeit obliegt es, Ungleichheiten zwischen den Lernenden so zu reduzieren, dass gerechte Lernbedingungen entstehen - auch in puncto Medienkompetenz. Schulsozialarbeitende brauchen daher entsprechendes Know-how in Medienbildung und Digitalisierung.

Viele Kinder und Jugendliche gerieten während der Lockdowns ins digitale Abseits – etwa, weil Raum, Ruhe und Technik fürs Homeschooling fehlten. Schulsozialarbeitende sind gefordert, diesen Lernenden beim Aufholen zu helfen.
Viele Kinder und Jugendliche gerieten während der Lockdowns ins digitale Abseits – etwa, weil Raum, Ruhe und Technik fürs Homeschooling fehlten. Schulsozialarbeitende sind gefordert, diesen Lernenden beim Aufholen zu helfen. , astrosystem – stock.adobe.com

aus: On lernen digital Nr. 6 / 2021

Professionell digital

  • Praxiswissen
  • Schuljahr 1-13
Thema Schulentwicklung & Medienausstattung, Digital unterrichten Autor/in Adrian Roeske Veröffentlicht 24.08.2021 Aktualisiert 25.08.2022

Adrian Roeske

Schulsozialarbeit und Medienbildung als kooperatives Projekt im Kontext Schule

Die Schule ist ein Komplex vernetzter Professionen, zu denen auch die Schulsozialarbeit zählt. Ihr obliegt es, soziale Ungleichheiten zwischen den Lernenden so zu reduzieren, dass gerechte Lernbedingungen entstehen. Auch in der digitalen Welt gibt es große Klüfte; die Corona-Pandemie hat das gezeigt. Um sie zu überbrücken, brauchen die Schulsozialarbeitenden entsprechende Kompetenzen in Medienbildung und Digitalisierung.

Mit der deutschlandweiten Schließung sämtlicher Bildungseinrichtungen im April 2020 war es unvermeidlich für die Institution Schule, sich mit ihren zunehmend multiprofessionellen Teams (u.a. Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Erziehende, Medienpädagogik) schnellstens mit digitalen Lösungen zu befassen. Dieser Beitrag hebt die Schulsozialarbeit hervor, die als „engste Form der Kooperation zwischen Lehrkräften und Sozialer Arbeit bzw. zwischen Schule und Jugendhilfe gilt (Speck 2020, S. 633).
Schulsozialarbeit war und ist nach wie vor herausgefordert, sich dem Thema Digitalisierung sowohl strukturell als auch inhaltlich weiter anzunähern. Dabei kommt Sozialer Arbeit u.a. die Aufgabe zu, die Aufklärung von Zielgruppen über Prozesse der Digitalisierung als Mindestmaß anzusehen und gleichzeitig Adressierte vor negativen Auswirkungen zu schützen (Beranek 2018). Wenngleich der Schwerpunkt dieses Themenheftes sich auf die Mitwirkung von z.B. Schulsozialarbeit in Prozessen der Medienbildung im Kontext Schule abzielt (Schiefner-Rohs & Irion 2021), kommt eine Betrachtung der Frage nicht ohne einen Blick auf die „digitale Situation der Schulsozialarbeit aus; sie dürfte maßgeblich sein für die Rahmung eines fachlichen Auftrags und die Auslotung einer Kooperation.
Professionalisierung Sozialer Arbeit
Bereits 1999 schrieb Stahlmann von einem „epochalen Umbruch für Soziale Arbeit. Er begründete ihn mit der Verlagerung von Verantwortungen auf technische Systeme (vgl. Stahlmann 1999, S. 185). Wenngleich die von ihm vorhergesagte „Entzauberung ausgeblieben ist, hat sich ein Wandel in Gang gesetzt, der mit einer zunehmenden Mediatisierung und Digitalisierung auch Soziale Arbeit vollends betrifft. Auf inhaltlicher Ebene haben sich daraus u.a. Betrachtungen zur Medienpädagogik in der Sozialen Arbeit (Helbig 2014) ergeben, oder auch Forderungen danach, dass Soziale Arbeit Medienbildungsprozesse initiieren sollte und mindestens Medienkompetenz mit Bezug auf neue Technologien und digitale Medien vermitteln muss (Hoffmann 2012, S. 125). Medienpädagogische Gesellschaften, Verbände und Initiativen fordern zudem seit Längerem Professionalisierungsprozesse, die sich auf das Studium Sozialer Arbeit beziehen (u.a.: Keine Bildung ohne Medien 2011; Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur 2017; Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft 2017). Auch seitens der Praxis gibt es derartige Forderungen nach einschlägiger Qualifikation von Fachkräften: Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege heben dabei hervor, dass sie eine wichtige Rolle bei der Förderung einer „[] teilhabeorientierten Nutzung der digitalen Chancen spielen können (vgl. Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege 2017, S. 2) und heben damit sowohl die Notwendigkeit als auch die Bedeutung von entsprechenden Inhalten in der Ausbildung hervor.
Ein Blick in die Curricula Sozialer Arbeit zeigt zwar, dass es sowohl in den Bachelor- und Masterstudiengängen als auch in Fort- und Weiterbildungen Bestrebungen gibt, die in solche Richtungen zeigen. Verschiedene Untersuchungen haben jedoch nachgewiesen, dass es an vielen Stellen noch Potenziale hinsichtlich Fragestellungen zur Mediatisierung und Digitalisierung gibt.…
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