Lokale Nachhaltigkeitsprojekte auf einer blended learning-Plattform präsentieren
Was passiert mit der Tüte, nachdem sie die Einkäufe nach Hause transportiert hat? Allzu häufig landet sie als Plastikmüll im Meer. Welche Folgen das hat, recherchieren die Lernenden hier und präsentieren die Ergebnisse sowie andere Umweltprojekte in den USA und aus ihrem Lebensumfeld auf einer blended learning-Plattform.
ThemaLiteratur, Film & MedienAutor/in Joannis KaliamposVeröffentlicht 10.11.2016Aktualisiert 25.08.2022
Joannis Kaliampos
Lokale Nachhaltigkeitsprojekte auf einer blended learning-Plattform präsentieren
Was passiert mit der Tüte, nachdem sie die Einkäufe nach Hause transportiert hat? Allzu häufig landet sie als Plastikmüll im Meer. Welche Folgen das hat, recherchieren die Lernenden hier und präsentieren die Ergebnisse sowie andere Umweltprojekte in den USA und aus ihrem Lebensumfeld auf einer blended learning-Plattform.
Als Mitarbeiter der NGO Surfrider Foundation vor einiger Zeit ihren Stand „Catch of the Day“ auf kalifornischen Wochenmärkten präsentierten, sorgte das für Aufsehen, denn die dort zum Verkauf dargebotenen Spezialitäten von Kaliforniens Küsten hatten es in sich: ‚fangfrischer‘ Plastikmüll aus der Umgebung (s. worksheet 1 ). Die Aktion entwickelte sich rasch zu einem viralen Marketingerfolg: Von hunderten Nutzern sozialer Netzwerke gelikt und geteilt, machte die NGO auf die Plastikverschmutzung amerikanischer Gewässer aufmerksam und unterstützte so Initiativen für ein allgemeines Verbot von Plastiktüten im kalifornischen Einzelhandel. Für den Englischunterricht ist diese Geschichte aus mehreren Gründen aufschlussreich: Sie gewährt einen ungewohnten Einblick in bürgerliches Engagement und politische Prozesse auf lokaler Ebene in den USA, sie verrät viel über die Wirkmechanismen von sozialen Medien und sie stellt für die Lernenden ein interessantes Modell dar, das sie mit einfachsten Mitteln für ihren eigenen lokalen Kontext adaptieren können.
Globales Lernen
Als inhaltliche Klammer bietet sich hier das globale Lernen (Lütge 2015) für eine transkulturelle Betrachtung an, denn Umweltschutz betrifft die Lerner ganz real und persönlich, losgelöst von nationalen Grenzen, politischen Systemen, sprachlichen und soziokulturellen Gegensätzen. Gleichzeitig fragt globales Lernen nach der persönlichen Verstrickung der Lernenden in diesen Inhalten, individuellen Lebensstilen und Gewohnheiten. Das Lokale ist mit dem Globalen untrennbar verknüpft und beinhaltet mitunter einen normativen Impetus, indem entsprechend dem Motto „think globally, act locally“ transnationale und transkulturelle Verflechtungen globaler Herausforderungen herausgearbeitet werden und die Notwendigkeit einer gemeinsamen Verantwortlichkeit in den Fokus gerückt wird (Volkmann 2015). Die Ziele globalen Lernens umfassen vier Dimensionen:
Wissen (über Länder und Kulturen, globale Probleme, ihre Ursachen und Lösungen)
Fähigkeiten (zur kritischen und multiperspektivischen Auseinandersetzung und gemeinsamen Problemlösung)
Einstellungen (Empathiefähigkeit und das Bewusstsein für globale Herausforderungen)
Handlungskompetenzen (lokale Auswirkungen globaler Probleme identifizieren und adressieren) (vgl. dazu Cates 1990).
Dieser globale Ansatz wird in dieser Unterrichtsreihe in einem Vergleich zwischen den USA und Europa umgesetzt. Gerade der Vergleich von Nachhaltigkeitsansätzen auf beiden Seiten des Atlantiks in einem offenen und explorativen, lebensweltlich orientierten Unterrichtsprojekt fördert das Bewusstmachen und Überwinden von Stereotypen im Sinne einer Didaktik des Fremdverstehens (Bredella 2010). Gerade eine möglicherweise eingangs entstehende Polarisierung zwischen „uns in Deutschland, den grünen Musterschülern“ und „euch Umweltsündern in den USA“ kann für Überwinden von Stereotypen dienlich sein.
Blended learning
Der digital classroom wird unter dem methodischen Prinzip des Blended Learning umgesetzt: Präsenzlernphasen werden funktional mit computer- und webgestützten Phasen verknüpft, so dass Lernprozesse im traditionellen Klassenraum durch…
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