Rund um Differenzierung im Deutschunterricht
Finden Sie hier Tipps und Anregungen rund um das Thema Differenzierung im Deutschunterricht – zu Grundlagen und Vorgehensweisen, sowie zu Differenzierungsstufen und entsprechenden Angeboten, mit denen man heterogenen Lernvoraussetzungen in der Vermittlung von literarischen Stoffen motivationsfördernd begegnen kann.
Tilman von Brand/Florian Brandl: Deutschunterricht in heterogenen Lerngruppen. Individualisierung, Differenzierung, Inklusion in den Sekundarstufen. Seelze: Kallmeyer/Klett 2017.
(Gunnar Fricke, Ines Heiser)
Eine gelungene Einführung in das Thema Differenzierung im Deutschunterricht geben in ihrem Praxisband „Deutschunterricht in heterogenen Lerngruppen“ Tilman von Brand und Florian Brandl. Ein Grundlagenteil beschreibt Voraussetzungen und Formen von Heterogenität im Klassenzimmer sowie unterschiedliche Ansätze der Differenzierung, wie z. B. Inklusion und Individualisierung. Die Autoren gehen hier auch auf curriculare Grundlagen, Techniken der Diagnostik und Fragen einer differenzierenden Leistungsbewertung ein.
Der etwas umfangreichere Praxisteil ist nach Kompetenzbereichen in die Kapitel Sprechen und Zuhören, Lesen – Umgang mit Texten, Schreiben, Sprache und Sprachgebrauch untersuchen sowie Umgang mit Medien untergliedert. Hier finden sich jeweils einige Basis-Unterrichtsmodellstrukturen zu typischen Arbeitsbereichen, die immer gleich aufgebaut sind: Zuerst zeigt eine tabellarische Übersicht, für welche Klassenstufen das Differenzierungsangebot gedacht ist, welche Kompetenzbereiche angesprochen werden und ob die Förderdimension eher auf Individualisierung, Differenzierung oder Inklusion abzielt. Ebenso ist angegeben, welche sozialen Ungleichheitskategorien abgedeckt sind (sozial – Geschlecht – kulturell – individuelle Förderung), welche Differenzierungskategorien zum Einsatz kommen und welche Materialien dazu angeboten werden.
Anschließend ist kurz die Zielsetzung umrissen, es folgt eine Beschreibung des Vorgehens, ergänzt um einige konkrete Beispiele oder Ausführungen zu den Materialien. Beendet werden die Abschnitte jeweils durch Vorschläge zu möglichen Modifikationen, teilweise ist zusätzlich weiterführende Literatur angegeben. Das Buch wird begleitet durch zusätzliches Downloadmaterial, in dem neben weiteren Arbeitsblättern auch für die Erarbeitung geeignete Medien enthalten sind. Der ambitionierte Anspruch, Differenzierungsmöglichkeiten für alle Kompetenzbereiche des Fachs anzubieten, führt dazu, dass die einzelnen Basismodelle sich in der Tat auf eher rudimentäre Skizzen beschränken müssen. Eben diese Anlage erlaubt es jedoch sowohl Lehrkräften im Vorbereitungsdienst als auch solchen mit langjähriger Unterrichtserfahrung gleichermaßen, sich schnell in diesem Feld zu orientieren und für die eigene Unterrichtssituation sinnvolle Anregungen mitzunehmen.
LiES. Das Buch
Literatur in Einfacher Sprache.
Herausgegeben von Hauke Hückstädt, erschienen 2020 im Piper Verlag (München)
(Daniel Scherf)
„So ein Buch hat es noch nicht gegeben.“, steht im Klappentext über „LiES. Das Buch.“ Im von Hauke Hückstedt herausgegebenen Band versammeln sich fünfzehn ganz unterschiedliche Geschichten, die eines allerdings gemeinsam haben: Sie sind nach eigens erstellten Maßgaben in „einfacher Sprache“ verfasst, damit „ganz viele“ Menschen sie verstehen können, wie der Herausgeber in seinem Nachwort beschreibt.
Die Geschichten stammen von bekannten und der Literaturkritik hochgelobten Autorinnen und Autoren, so z. B. Julia Schoch und Arno Geiger. Sie richten sich nicht explizit an Kinder und Jugendliche, sie eignen sich aber dennoch gut für den Einsatz in einem Literaturunterricht, in dem „ganz viele“ Menschen etwas verstehen sollen. Trotz ihrer Einfachheit in…
