Eintauchen in die Seelenlandschaft Heranwachsender

Gemeinsames literarisches Lernen mit Text und Bild anhand der Graphic Novel „Ein Sommer am See“

Durch die zeichnerische Umsetzung von Körperhaltung, Mimik und Gestik werden die Figuren und Handlungsverläufe transportiert. Das ermöglicht ein subjektives und emotionales Verstehen der Lernenden und fördert einen differenzierenden und inklusiven Literaturunterricht.

Foto: Pixabay/congerdesign
Material & Downloads zu diesem Beitrag
Einstieg: Ein Sommer am See (M. Tamaki & J. Tamaki)
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Thema Literatur
Fach Praxis Deutsch
Beitragsart Unterricht (> 90 Min)
Schuljahr 7 – 8
Sicherung der Figurenkonstellation – mögliches Tafelbild
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Thema Literatur
Fach Praxis Deutsch
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Schuljahr 7 – 8
Auszug 1 = Handlungsstrang 1: Die Teenagerschwangerschaft von Jenny
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Schuljahr 7 – 8
Die Bildsprache der Graphic Novel untersuchen – Analyse großformatiger Panel
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Schuljahr 7 – 8
Glossar: Graphic Novel
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Thema Literatur
Fach Praxis Deutsch
Beitragsart Unterricht (> 90 Min)
Schuljahr 7 – 8

aus: Praxis Deutsch Nr. 272 / 2018

Literatur inklusiv

  • Unterricht (> 90 Min)
  • Schuljahr 7-8
Thema Literatur Autor/in Stefanie Granzow Veröffentlicht 06.11.2018 Aktualisiert 25.08.2022

Stefanie Granzow

Gemeinsames literarisches Lernen mit Text und Bild anhandder Graphic Novel Ein Sommer am See

Durch die zeichnerische Umsetzung von Körperhaltung, Mimik und Gestik werden die Figuren und Handlungsverläufe transportiert. Das ermöglicht ein subjektives und emotionales Verstehen der Lernenden und fördert einen differenzierenden und inklusiven Literaturunterricht.

Die Kernfrage inklusiven Literaturunterrichts ist, wie möglichst alle Lernenden Zugang zu anspruchsvoller Literatur und ästhetischer Erfahrung erhalten können. Text-Bild-Symbiosen, also Bilderbücher, Comics und sogenannte Graphic Novels (siehe Basisartikel PRAXIS DEUTSCH 252), ermöglichen aufgrund ihres Zusammenspiels von zwei Zeichensystemen – nämlich von Schrift und Bild – per se verschiedene Zugriffsweisen für die Rezipient/-innen. (Nicht unbedingt dieselben) Informationen zum Handlungsverlauf oder zu den Figuren werden sowohl auf textlicher als auch auf bildlicher Ebene vermittelt – aber auch durch ihre Verschränkung, deren Decodierung eine hohe kognitive Herausforderung darstellt. Die Lernenden können sich je nach Begabung und Vorliebe den unterschiedlichen Informationskanälen widmen. Weiterhin legen sich die Informationen in der Regel unmittelbarer dar als im Roman. Zum einen, da diese Medien zumeist durch einen begrenzten Platz für die textlichen Elemente sowie (besonders im Falle des Comics und der Graphic Novel) durch eine oft an die Mündlichkeit orientierte, alltagsnahe Sprache charakterisiert sind, was für deutschsprachlich oder generell schriftsprachlich schwächere Lernende motivierend und/oder erleichternd sein kann. Zum anderen werden Orte, Zeitpunkte, Stimmungen und Figuren (auch) mit rein visuellen Mitteln beschrieben: Eine zusätzliche Sinnentnahme wird eröffnet. Das Äußere einer Figur beispielsweise lässt sich schnell an der gezeichneten Körperdarstellung ablesen, ihre Befindlichkeiten sind ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben sowie durch ihre Gestik betont. Im Gegensatz zu rein verbalsprachlichen Darstellungen kann eine literarische Figur greifbarer erscheinen. Die bildnerisch-künstlerische Ebene dieser Gegenstände kann das subjektiv-emotionale Verstehen (vgl. Spinner 2008) stärken, was ein großes Potenzial für inklusive Lerngruppen darstellt. Analytisch-kognitive Herangehensweisen schließen nur bedingt die Werke auf; affektive, auf die subjektive Wahrnehmung zurückgehende Zugänge sind unerlässlich, um die Atmosphäre und Stimmung der teils großformatigen Bilder zu erfassen, die einen Großteil der Bedeutung konstituieren.
Gemeinsames literarisches Lernen mit der Graphic Novel Ein Sommer am See
Mit ihrer 2014 erschienenen Graphic Novel This One Summer, in deutscher Übersetzung Ein Sommer am See, gewannen die Cousinen Mariko (Text) und Jillian Tamaki (Illustration) den begehrten Eisner-Award. Die Coming-of-Age-Story bietet ein beeindruckend authentisches Figurenensemble, stimmungsvolle Zeichnungen und eine einfühlsame Erzählweise. Sie ist in erster Linie an Mädchen gerichtet. Zum einen können mit dieser Unterrichtseinheit Schülerinnen für das eher von Jungen rezipierte Medium Comic/Graphic Novel aufgeschlossen werden. Zum anderen erhalten die Jungen einen Einblick in mögliche Gefühlswelten ihrer weiblichen Peergroup.
Aus der Sicht der heranwachsenden Ich-Erzählerin
Die Textboxen, die in dieser Graphic Novel sowohl der Erzählung als auch der Übermittlung von Gedanken dienen, haben die Funktion der internen Fokalisierung. Es wird zumeist Roses Perspektive auf die Dinge sowie ihr Innenleben verhandelt (nur ein Mal wird sehr…
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