Bewahrer der biologischen Vielfalt

Verständnis für die Aufgabe von Naturkundemuseen entwickeln

Naturkundemuseen und wissenschaftliche Sammlungen dokumentieren das vorhandene Wissen über die biologische Vielfalt von Arten und unterstützen ihre Identifikation. Dadurch leisten sie einen entscheidenden Beitrag zum Artenschutz. Die SchülerInnen setzen sich fachlich mit der Klärung des Begriffs Typusexemplar auseinander und vollziehen in der Praxis die einzelnen Schritte nach, die zum Erstellen einer Sammlung notwendig sind. In einem abschließenden Rollenspiel diskutieren sie, ob es heutzutage noch angebracht ist, umfangreiche Sammlungen zu erstellen.

Sonnenlicht scheint in einen Nadelwald.
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Sammeln für den Artenschutz von morgen?
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Thema Ökologie
Fach Unterricht Biologie
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Schuljahr 9 – 11
Wissenschaft für die Gesellschaft
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Nutzen einer wissenschaftlichen Sammlung
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Der afrikanische Waldelefant
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Schuljahr 9 – 11

aus: Unterricht Biologie Nr. 427 / 2017

Artenschutz

  • Unterricht (45-90 Min)
  • Schuljahr 9-11
Thema Ökologie, Evolution, Genetik Autor/in Alexandra Moormann/Kerstin Kremer Veröffentlicht 27.09.2017 Aktualisiert 25.08.2022

Alexandra Moormann/Kerstin Kremer

Verständnis für die Aufgabe von Naturkundemuseen entwickeln

Naturkundemuseen und wissenschaftliche Sammlungen dokumentieren das vorhandene Wissen über die biologische Vielfalt von Arten. Zusätzlich unterstützen sie die Identifikation neuer oder bestehender Arten. Durch dieses Doppelfunktion leisten die biologischen Sammlungen einen entscheidenden Beitrag zum Artenschutz.

Während die Ausstellungen und Schausammlungen in Naturkundemuseen (Abb. 1 ) ein beliebtes Ausflugsziel für Schulklassen sind, ist es kaum möglich, die wissenschaftlichen Sammlungen der Häuser im Rahmen eines Museumbesuchs mit Schulklassen kennenzulernen und damit die Arbeit eines forschenden Naturkundemuseums in ganzer Breite zu erfassen. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Sammlung eines Museums ein Ort der Forschung ist, der nicht primär für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Diese Doppelfunktion zu verstehen und zu kommunizieren, ist eine große Herausforderung (Charmers, 2009).
Naturkundemuseen als Lernorte für Biodiversität
Für Schulklassen aller Schulformen bietet ein Großteil der Naturkundemuseen eine Auswahl verschiedener Bildungsprogramme an (Tabelle 1 ). Das Thema Artenschutz bildet in den museumspädagogischen Angeboten dabei oft einen Schwerpunkt. Es werden Führungen zum Thema „ausgestorbene und bedrohte Tiere angeboten, Es wird thematisiert, was getan werden kann, damit bedrohte Tierarten wie Pandabär, Tiger, Nashörner und Eisbären nicht das gleiche Schicksal erleiden, wie der bereits seit vielen Jahren ausgestorbene Beutelwolf.
Säugetiersammlung des Berliner Museums für Naturkunde
Die Säugetiersammlung ist eine Forschungsabteilung des Berliner Museums für Naturkunde und umfasst rund 150.000 Individuen und mehr als 2.000 Typusexemplare (Kasten 1).
1. Was ist ein Typusexemplar?
1. Was ist ein Typusexemplar?
Der Holotypus [von griech. holos = ganz, vollständig, unversehrt und von griech. typos = Prägung, Form, Vorbild] ist das Individuum, das von einem Autor bei der Beschreibung einer neuen Art als „typisches Individuum festgelegt wird.
Das heißt, es handelt sich bei einem Holotypus um dasjenige Exemplar einer Art bzw. Unterart, das bei deren Entdeckung und erstmaligen Beschreibung vorlag und seitdem als Richtmaß (Belegexemplar) für die jeweilige Art bzw. Unterart gilt. Meistens werden Holotypen wegen ihrer großen Bedeutung für Nachuntersuchungen in öffentlich zugänglichen Sammlungen aufbewahrt, in der Regel in großen Museen. Typusexemplare sind immer mit einem roten Schild oder einem roten Punkt gekennzeichnet.
Damit ist sie weltweit eine der größten Säugetiersammlungen. Deshalb steht das Museum hier exemplarisch für die Arbeit an forschenden Naturkundemuseen allgemein.
Mit der Sammlung sollte von Beginn an die biologische Artenvielfalt der Säugetiere weltweit repräsentiert werden. Das meiste Material ging der Säugetiersammlung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu. Ein Teil der Exemplare aus dieser Zeit stammt aus großen Expeditionen, die eine breite öffentliche Wahrnehmung erlangten. Weil zu dieser Zeit auch das Interesse an geografischen Variationen und der Biogeografie wuchs, wurden viele Serien von Individuen gesammelt.
Bis in die 1920er Jahre stand die Beschreibung neuer Arten und Formen im Vordergrund, so dass man eine große Anzahl von Typusexemplaren erhielt. Wichtige Säugetierkundler dieser Zeit waren Lichtenstein, Matschie, Nehring und Peters. Die Sammlung beherbergt auch ausgestorbene Arten, wie das Quagga und den Tasmanischen Wolf. Bis in die jüngste Vergangenheit wurden neue…
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