Carola Felchner
Le Parkour in der Schulsporthalle
Eine moderne Bewegungsart, die als cool gilt und die die Schülerinnen und Schüler aus Filmen und Videos kennen: Das ist Le Parkour. Diese Motivation lässt sich für ein Unterrichtsvorhaben im Schulsport nutzen – auch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen. Ein Beispiel.

Eine moderne Bewegungsart, die als cool gilt und die die Schülerinnen und Schüler aus Filmen und Videos kennen: Das ist Le Parkour. Diese Motivation lässt sich für ein Unterrichtsvorhaben im Schulsport nutzen – auch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen. Ein Beispiel.
Le Parkour: trendig und variantenreich
Parkour ist vielseitig und deshalb für Schülerinnen und Schüler ebenso attraktiv wie als Bewegungskunst für den Sportunterricht. Denn diese Fortbewegungsart gilt nicht nur als modern, sondern die Bewegungen sehen „cool“ aus und motivieren dazu, sie selbst auszuprobieren. So können sich die Schülerinnen und Schüler damit auseinandersetzen, wo ihre persönlichen Grenzen liegen. Le Parkour bietet also wagnistechnisches Potenzial. Aber bei Weitem nicht nur. Es vereint Elemente verschiedener Disziplinen wie
- Zeitgenössisches Turnen
- Klettern
- Leichtathletik
- Kämpfen
Gute Gründe, um Le Parkour für den Sportunterricht in Erwägung zu ziehen – aber nicht die einzigen. In diesem Unterrichtsvorhaben geht es um den Neuerwerb von Parkour-Techniken sowie deren Vervollkommnung und Stabilisierung. Dabei bekommen die Schülerinnen und Schüler wenig Vorgaben und die Möglichkeit, zum Experten bzw. zur Expertin für ausgesuchte Techniken zu werden, die sie dann an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler weitergeben. Dieses Beispiel fand in einer elften Klasse (Profiloberstufe) statt.
Parkour-Techniken erarbeiten
Als Hindernisse dienten in diesem Unterrichtsvorhaben Kästen verschiedener Höhe, unterschiedliche Matten sowie Barren, die innerhalb des Parkours entweder allein standen oder in Kombination mit anderen.
Nach je einer Doppelstunde freiem Probieren in selbstgewählten Kleingruppen (mit Stationskarten) und dem Erarbeiten und Präsentieren einer Bewegungsfolge, die an die einzelnen Gruppenmitglieder angepasst sind und unterschiedliche Möglichkeiten bieten, um das Hindernis zu überqueren, begeben sich die Lernenden in die Rolle der Lehrenden bzw. des Trainers.
Dazu greifen sie auf Technikwissen zurück, das sie als Hausaufgabe aus Le-Parkour-Videos erworben haben. Jeder bekam im vorliegenden Beispiel dafür einen Zettel mit dem Namen zweier Techniken, für die er oder sie sich zum Experten/zur Expertin machen sollte.
Die beiden zugeteilten Techniken lassen sich an je einem Stationsaufbau erarbeiten. Im Beispiel gab es zehn Techniken für 25 Schülerinnen und Schüler. Die Lernenden wurden in Fünfergruppen eingeteilt und zwar so, dass sich in jeder Gruppe Experten (zwei bis drei) und „Ahnungslose“ (andere Technik bearbeitet, Hausaufgaben nicht gemacht) befinden. Dann üben die Gruppen je 25 Minuten an den ihnen zugeteilten Stationen und bilden sich gegenseitig zu Expertinnen und Experten aus.
Durch diese Gegenseitige Unterstützung erhalten sie die Wertschätzung der anderen und es entsteht ein Raum, um neue Bewegungshandlungen mit Freude zu lernen.
Von einfach zu komplex
In den folgenden Doppelstunden üben die Lernenden klassisch und unter Bewegungsanleitung der Lehrkraft ausgewählte Bewegungen isoliert (auch deshalb, weil dies explizit eingefordert wurde). Die Bewegungen werden auf ihre Merkmale bzw. Teilbewegungen heruntergebrochen. So geht es vom vereinfachten Üben hin zur komplexen Technik, um Erfolgserlebnisse für alle zu generieren. Abgeschlossen wird das Unterrichtsvorhaben mit einer Präsentation des von den Schülerinnen und Schüler Bewegungsablaufs oder mit einer Verfolgungsjagd durch den Parcours.
- Thema: Laufen, Springen, Werfen, Bewegen an Geräten, Fitness & Training
- Autor/in: Carola Felchner