Was ist wirklich wahr?

„Wirklich wahr?“ Diese Reaktion spiegelt eine Vielzahl von Gefühlen wider: Zweifel, Staunen, Respekt, Unglauben und den Wunsch nach Verlässlichkeit. Doch worauf kann man sich verlassen, wenn doch Fake News in aller Munde sind und Photoshop aus den Bildern normaler Menschen Wesen von überirdischer Schönheit erschafft? Die Frage nach der Wahrheit ist eine der Grundfragen menschlicher Existenz. Zwischen religiösen Wahrheitsansprüchen und naturwissenschaftlicher Deutung wird deutlich: Man kann die Wahrheit ahnen, sich ihr nähern durch Wissen, Nachdenken, Zweifeln. Besitzen kann man sie nicht.

Die Auseinandersetzung um diese Frage weist eine lange Tradition auf, die in ihren unterschiedlichen Facetten bis in die Gegenwart reicht. Im Kern zielt die Frage nach der Wahrheit auf Erkenntnisgewinn.

In naturwissenschaftlicher Hinsicht gilt als wahr, was beweisbar ist. Die Philosophie erklärt für wahr, was rational erklär- und empirisch nachweisbar ist, wobei die Relativität aller Erkenntnis unbestritten bleibt. Doch wenn alles gleich gültig ist, wird es schnell gleichgültig: „Mir doch egal.“

In theologischer Hinsicht hingegen wird als wahr angesehen, was sich für den Einzelnen als wahr erweist und in ihm eine (Glaubens-)Gewissheit erzeugt.

Die Unterrichtseinheiten dieses Hefts vermitteln den Schülerinnen und Schülern Kompetenzen und das notwendige Orientierungswissen, sich in den unterschiedlichen Kontexten von Wahrheit zurechtzufinden.

Neben der Frage von individuellen Wahrheitskonstruktionen liegen daher weitere inhaltliche Schwerpunkte auf den Aspekten Lüge und Wahrheit, religiöse Wahrheitsansprüche und naturwissenschaftliche Deutung von Wahrheit.

Aus dem Inhalt:

• Muss ich immer die Wahrheit sagen?
• Die verschiedenen Dimensionen von Wahrheit altersgemäß aufgreifen
• Der Wahrheitsbegriff in Zeiten der digitalen Selbstkonstruktion
• „Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt!“
• Wahrheit – Lektüre eines Jugendromans zum Nahostkonflikt
• Wie verstehen wir die Welt?