Warum an Gott glauben?

Schule bildet wie durch ein Brennglas auf kleinstem Raum die gesellschaftlichen Entwicklungen zwischen religiösem Traditionsabbruch auf der einen Seite und religiöser Vielfalt sowie säkularen „Gottheiten“ auf der anderen Seite ab. Diese komplexe Gemengelage stellt Religionslehrkräfte vor große Herausforderungen, wie denn nun die Kernfrage des Glaubens, die Frage nach Gott, in den Unterricht eingebracht, wie sie erschlossen und bearbeitet werden kann. Warum an Gott glauben? – Das vorliegende Heft geht der Frage nach, auf wen man sich eigentlich verlassen kann. So fragt der Beitrag von Martina Steinkühler, ob da jemand ist, dem man vertrauen kann, während Uwe Schäfer und Gudrun Neebe in ihrer Unterrichtseinheit eine Vielzahl moderner Götter in den Blick nehmen, um zu klären, welcher Gott es tatsächlich wert ist, als Gott in Anspruch genommen zu werden. Durch die Beschäftigung mit der nordischen Götterwelt kommen die Schüler und Schülerinnen in dem Beitrag von Imke Heidemann dem biblischen Gott auf die Spur, und dass Gott „Ja“ zu den Menschen sagt, wird in der Unterrichtseinheit zum Selbstbild Jugendlicher von Juliane Ta Van entfaltet. Und schließlich stellt der Beitrag von Laura Philipp die Möglichkeit dar, sich mit Fragen von Religionsferne und Konfessionslosigkeit auseinanderzusetzen, währenddessen in dem Beitrag von Anke Kaloudis der Blick auf die Gottesvorstellungen in Judentum, Christentum und Islam geweitet wird. Über bildliche Gottesdarstellungen im Unterricht schreibt Rita Burrichter in ihrem Beitrag zur Bilddidaktik. Gott ganz individuell zu erleben ermöglicht ein schulischer Rückzugsort. Christine Weg-Engelschalk zeigt, wie ein „Raum der Stille“ ausgestattet sein muss, damit er ein Raum für alle im Schulleben ist.