Bei Lernenden kommt die Faszination des Vormärz leider nur selten an. Sie finden es schwierig, einen Zugang zu einer Zeit zu finden, die nicht von großen Ereignissen oder klaren Zäsuren strukturiert wird. Dieses Heft bemüht sich, hier durch kurze Sek. I-Beiträge mit kultur-, gesellschafts- und politikgeschichtlichen Schwerpunkten, Abhilfe zu schaffen.
Der "Vormärz" ist eine äußerst vielseitige, von gesellschaftlichen wie politischen Veränderungen geprägte Epoche:
- vom Spannungsverhältnis zwischen restaurativen Herrschaftsansprüchen und den von der Französischen Revolution geweckten Forderungen nach politischer Mitbestimmung;
- vom Widerspruch zwischen dem Rückzug ins Private und der Entstehung einer politischen Öffentlichkeit;
- von den gesellschaftlichen Auswirkungen der frühen Industrialisierung.
Schon diese kurzen Schlaglichter zeigen, dass der Vormärz historisch komplexer und damit ergebnisoffener war, als retrospektive Betrachtungen vom Standpunkt der "gescheiterten" 1848er-Revolution dies suggerieren.
Als Besonderheit dieses Heftes bietet Friedemann Scriba eine biografisch konzipierte Unterrichtssequenz, die die gesamte Epoche abdeckt und die Schulbucharbeit ersetzt. Die Unterrichtseinheiten für die Sek. II behandeln auf der Metaebene außerdem Fragen der Begriffsbildung und der Dekonstruktionskompetenz.
Inhaltsverzeichnis
Bisher erschienene Ausgaben:
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Geschichte lernen Nr. 148/2012
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Geschichte lernen Nr. 147/2012