Rita

Das Bilderbuch erzählt von einem Mädchen, das auf ungewöhnliche Weise Mut zeigt. Umgeben vom Türkis des Wassers fällt Rita auf. Nicht nur durch die leuchtend fröhliche
Farbe ihrer Kappe, sondern weil sie hoch oben auf einem Drei-Meter-Brett steht. Statt zu springen, bricht Rita ihr Vorhaben langsam ab und gleitet schließlich sanft vom sicheren Beckenrand hinein ins Wasser. Das Vermeiden des Sprungs ist für einen Jungen, der Rita vom sicheren Boden aus zusieht, ein Grund, ihr das vernichtende Wort „Feigling“ zuzurufen. Doch daraufhin sieht Rita ihn nur an, lächelt und reagiert mit den wundersamen Worten „Fische springen nicht von Türmen“ (S. 20). Dann winkt sie dem überraschten Jungen zu, taucht unter und lässt ihn unbeachtet zurück.

Heinz Janisch und Ingrid Godon gelingt es, mit ihrem reduziert wirkenden Bilderbuch stimmungsvoll von bewegenden Situationen zu berichten. Kreidezeichnungen und collageartige Bildzusammenstellungen in gedeckten, zugleich kraftvollen Farbtönen entführen poetisch in die Welt der kleinen und großen Abenteuer. Die Szenen bieten unaufdringlich Anknüpfungspunkte für eigenes Erleben und regen bei aufmerksamer Betrachtung des zarten Zusammenspiels von Bild und Text an, die Perspektiven des beeindruckten Erzählers, des Mädchens sowie des Jungen nachzuvollziehen.

Der didaktische Kommentar zur Lektüre in DIE GRUNDSCHULZEITSCHRIFT und das der Lektüre beiliegende Lesebegleitheft bietet zahlreiche Anregungen für den Unterricht sowie vielfältige Aufgaben für die Hand der Kinder. Das Lesebegleitheft integriert den Kurzfilm „Hopptornet“.