Dem Leiden begegnen- Theodizee
entwurf Nr. 4/2012
- Erscheinungsdatum:
- Dez. 2012
- Schulstufe / Tätigkeitsbereich:
- Sekundarstufe
- Schulfach / Lernbereich:
- Religion
- Bestellnr.:
- 16836
- Medienart:
- Zeitschrift
- Seitenzahl:
- 64
- Lieferstatus:
- Vergriffen ohne Neuauflage
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Die Theodizee-Frage ist heute nicht mehr nur eine nach der Existenz Gottes. Neben dem "Warum" ungerechten und existenziellen Leidens fragen wir uns vielmehr: Wie sollen wir Leid begegnen? Was ist Leid überhaupt?
Die klassische Theodizeefrage schien lange Zeit in der Religionspädagogik zentral zu sein. Karl Ernst Nipkow, Nestor der deutschen Religionspädagogik, hat vor nunmehr 25 Jahren die Theodizeefrage als erste und vielleicht wichtigste "Einbruchstelle für den Verlust des Glaubens an Gott" bei Jugendlichen bezeichnet (K.E. Nipkow: Erwachsenwerden ohne Gott? Gotteserfahrung im Lebenslauf, München 1987, 5. Aufl. Gütersloh 200, S.49). Heute bestehen an dieser Einschätzung Zweifel (Werner H. Ritter / Helmut Hanisch / Erich Nestler / Christoph Gramzow: Leid und Gott. Aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen, Göttingen 2006), vielleicht deshalb, weil vielen der Adressat der Theodizeefrage abhanden gekommen ist und Gott als Gubernator des Lebens für viele keine Rolle mehr zu spielen scheint – und deshalb auch nicht mehr mit der Theodizeefrage behaftet werden kann. Das Problem unerklärlichen und ungerechten, existentiellen Leids löst diese Abschaffung Gottes jedoch nicht, weswegen die Frage, wie man Leid begegnen kann, keineswegs obsolet geworden ist. Die Frage, wie man Leid begegnen kann, stellt sich umso drängender, wenn es kein Gegenüber mehr gibt, an den man sich klagend und bittend wenden kann. Wenn die Warum-Frage ihr persönliches Gegenüber verliert, wird sie zur Feuerbach'schen Projektion an einen leeren Himmel. Und es stellt sich dann die Frage: Was ist Leid überhaupt? Gibt es eine objektive Beschreibung oder ist sie nur subjektiv? Gibt es kulturelle Differenzen? Leid hat vielleicht doch "objektive" Phänomene: physischer oder psychischer Schmerz aufgrund kontingenter Ereignisse, Angst und Verzweiflung, Ausfall von Hoffnung. In jedem Fall aber stellt sich die Frage: Wie sollen wir Leid begegnen?
Das Material zum Heft:
"Adams Äpfel" – Ein Arbeitsheft zum Film
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