Patrick Jahn
Interessenvertretung onkologisch Pflegender unterstützt die Profession
Die Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege (KOK) ist die Interessenvertretung onkologisch Pflegender in Deutschland. Sie wurde 1987 gegründet und hat mehr als 1800 Mitglieder. Die KOK ist eine selbstständige Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG).
Die Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderpflege setzt sich u. a. dafür ein, dass
- krebskranke Menschen mit hoher Qualität pflegerisch versorgt werden
- die Vernetzung von Pflegewissenschaft und -forschung mit der onkologischen Praxis voranschreitet
- die Zusammenarbeit aller, die sich praktisch, wissenschaftlich oder pädagogisch mit der Pflege krebskranker Menschen befassen, gefördert wird
- die Mehrheit der onkologisch Pflegenden fortgebildet ist
- die Bedeutung onkologischer Pflege im therapeutischen Team sichtbar wird.
Als Mitglied der European Cancer Nursing Society (EONS) ist sie darüber hinaus auch das Sprachrohr für die deutsche onkologische Pflege in Europa (W01).
Philosophie der KOK
Die Philosophie der KOK äußert sich am klarsten in den Zielen. Es geht um Zusammenarbeit und Austausch, um für krebskranke Menschen sowie deren Angehörige in der Situation einer existenziell bedrohlichen Erkrankung die bestmögliche Pflege zu ermöglichen. Durch die Nähe in der pflegerischen Begleitung kommt den Pflegenden eine besondere Verantwortung zu – und zwar in allen Phasen der Erkrankung: von der Vorsorge bis zur Nachsorge / Survivorship, aber auch in der Begleitung eines würdevollen und leidensarmen Sterbens.
Onkologische Pflege wird ganz maßgeblich durch Rahmenbedingungen, wie Personalbesetzung oder Zugang zu Fortbildung, bestimmt. Von daher bedarf es einer starken Interessensvertretung, wie der KOK, um Verbesserungen durchzusetzen.
Palliative Care und Oncocare
Von der Zusammenarbeit Palliative Care / Oncocare profitieren alle Pflegenden durch eine starke Vertretung ihrer Ansprüche, z. B. bei Leitlinien oder Zertifizierungen, aber auch bei politischen Entscheidungen, wie bspw. Personalbemessung. Darüber hinaus gibt es viele Fachinformationen und einen Fachaustausch, z. B. zum Thema „Palliative Care“, innerhalb der Veranstaltungen der KOK (siehe Kasten 1).
Kasten 1: Angebote der KOK
- Herausgabe der einzigen deutschsprachigen Fachzeitschrift „Onkologische Pflege“
- Organisation von Veranstaltungen:
- jährlicher KOK -Kongress: 04.– 05. 09. 2020, Berlin: „Ist das noch onkologisch oder schon palliativ?“
- Organisation des Schwerpunkts „Onkologische Pflege“ beim Deutschen Krebskongress: 19. – 22. 02. 2020, Berlin
- Organisation von Weiterbildungen für Pflegende und MFA, z. B. Zytostatika-Kurse
- Vertretung der onkologischen Pflege in Leitliniengremien und Zertifizierungsprogrammen der DKG
- verschiedene AGs in der KOK, u. a. mit den Schwerpunkten Weiterbildung, Breast Care, Kinder- und Radioonkologie; eine AG Palliative Care gibt es aktuell noch nicht, wäre aber eine wichtige Ergänzung, da es schon viele Pflegende mit Palliative-Care-Schwerpunkt in der KOK gibt
Weitere Informationen: https://www.kok-krebsgesellschaft.de
Literatur
W01 European Oncology Nursing Society (EONS): Online unter: https://www.cancernurse.eu (eingesehen am 15. 01. 2020)
Prof. Dr. Patrick Jahn
Krankenpfleger; Pflegewissenschaftler; stellv. Direktor, Abteilung Pflegewissenschaft, Institut für Gesundheitswissenschaften, Universitätsmedizin Tübingen; seit 2014 Mitglied im KOK - Vorstand
jahn@kok-krebsgesellschaft.de