Christian Plath
Unter „Parlamentarismus“ bezeichnet man die Regierungs- oder Herrschaftsform, in deren Mittelpunkt eine vom Volk gewählte Vertretung steht. Die Geschichte des Parlamentarismus und seiner heutigen Probleme ist ein sehr komplexes Themenfeld mit zahlreichen Ansatzpunkten. Bei einer gezielten Beschäftigung mit dem Thema bietet sich daher an, nach differenzierten Begriffen im Bereich des Parlamentarismus zu suchen.
Für einen ersten Zugriff sei hier zunächst die Internetseite des 2016 von der Stiftung Wissenschaft und Demokratie gegründeten Instituts für Parlamentarismusforschung in Halle/Saale bzw. Berlin genannt. Diese gibt einen Überblick über Forschungsprojekte wie z.B. die Kandidatenaufstellungen zur Bundestagswahl 2017 oder zur Parteienforschung, bietet Hinweise auf Praktika, Wettbewerbe und andere Veranstaltungen und liefert Verweise auf Publikationen, die allerdings oft nur als englisches Abstract verfügbar sind. Die Einsicht in die Vollversionen der Beiträge ist kostenpflichtig.
In der Parlamentarismusforschung ausgewiesen ist der Jurist Peter Badura. Viele seiner zumeist älteren Publikationen, welche sich mit Verfassungsfragen der Bundesrepublik beschäftigen, sind über den Dokumentenserver der Universität München verfügbar (https://epub.ub.uni-muenchen.de/). Ertragreich und mit vielen Verweisen auf weiterführende Artikel ausgestattet ist die Internetseite der Bundeszentrale für Politische Bildung. Unter dem Suchbegriff „Parlamentarismus“ verweisen die Links größtenteils auf Artikel, die in „Aus Politik und Zeitgeschichte“ oder in den „Informationen zur Politischen Bildung“ publiziert worden und online abrufbar sind. Ein Fundus für aktuelle Veranstaltungen, Konferenzberichte und gedruckte Publikationen ist das Institut für Zeitgeschichte in München. Das Stichwort „Parlamentarismus“ liefert knapp 100 Einträge zu vielen Bereichen der aktuellen Forschung und Debatten.
Sehr ergiebig ist auch die Internetseite https://www.parlamentarismus.de. Am Rand der Eingangsseite finden sich unter dem Punkt „Kategorien“ Hinweise auf neueste Beiträge, Konferenzen, Berichte usw. Verschiedene Suchkategorien verweisen auf Informationen zum Bundestag, zu Europa und anderen Aspekten. Diese Informationen sind aber leider mehrere Jahre alt. Es lohnt sich aber ein Blick auf die verschiedenen Reiter am oberen Rand der Seite. Die „Zeitschriftenschau“ liefert Links zu dem Inhalt englischsprachiger, französischer und deutschsprachiger politischer Zeitschriften. Unter dem Stichwort „Forschungsinstitute“ gelangt man zu den Internetseiten verschiedener internationaler politischer Forschungsinstitute. Der Punkt „Zeitschriften“ verweist auf deutsche, englische, französische und niederländische politische Fachzeitschriften. Leider funktioniert der Link auf die „Zeitschrift für Parlamentsfragen“ nicht. Die Inhalte dieser Zeitschrift, die über aktuelle politische Debatten informiert, sind direkt auf https://zparl.de/ bzw. https://www.nomos-elibrary.de/ einsehbar. In Bezug auf aktuelle Themen ist auch die Zeitschrift „Das Parlament“ ein ergiebiger Fundort zum Thema „Parlamentarismus“ (https://www.das-parlament.de/).
Aktuelle Forschungsprojekte und gedruckte Publikationen stellt die Internetseite der „Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien“ vor (https://kgparl.de/publikationen/). Wer konkrete Quellenstudien betreiben möchte, sei auf die Seite der Fraktionsprotokolle hingewiesen (https://www.fraktionsprotokolle.de). Wenig ergiebig zu diesem Thema ist hingegen die Internetseite des Portals Zeithistorische Forschung, denn sie bietet bisher nur eine Zusammenfassung zu einem Buch über den „Weimar Komplex“ der Nachkriegsordnung (vgl. https://zzf-potsdam.de/de/search/node/parlamentarismus).
Speziell für Kinder und Jugendliche seien zwei Internetseiten empfohlen. Zum einen „planet wissen“, wo unter dem Stichwort „Parlamentarismus“ zur Geschichte des Parlamentarismus in Deutschland...
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Fakten zum Artikel
- Thema: Neue & Neueste Geschichte
- Autor/in: Christian Plath